Griechenland 1989: Kurzbericht |
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Nachdem uns Griechenland im letzten Jahr sehr gut gefallen hatte, wollen wir auch in diesem Jahr unseren Urlaub dort verbringen. Da wir damals das "Postkarten-Griechenland" (die berühmten weißen Häuser am tiefblauen Meer) vermisst hatten, wollen wir diese An- und Aussichten nachholen. Laut Reiseführer müssen wir dazu die Kykladeninseln aufsuchen, dann also nichts wie los ... Hatten wir letztes Jahr noch den Landweg für die Anreise gewählt, so wollen wir dieses Mal Nerven und Kilometer sparen und lieber eine der zahlreichen Fähren zwischen Italien und Griechenland nutzen. Die Strecke von Karlsruhe bis Ancona packen wir, eher unfreiwillig, an einem Stück, dafür können wir einen Tag früher übersetzen. Todmüde pumpen wir unsere Luftmatratzen auf dem Deck auf. Nach der Dusche trinke ich noch ein Bier und mit dem zweiten in der Hand schlafe ich einfach ein. Ungefähr 24 Stunden später erreichen wir unser Etappenziel, Igoumenitsa. In der Abenddämmerung fahren wir noch ca. 100 Kilometer weiter, bis zum Campingplatz in Ioanina. Von hier aus fahren wir durch die Berge und besuchen die Meteora-Klöster. Zwei Tage später rollen wir nach Süden weiter und überqueren die Meerenge um auf die Halbinsel Peloponnes zu gelangen. Wir folgen der Kontur der Küste Richtung Osten. Den Kanal von Korinth schauen wir uns etwas näher an, bevor wir nach Athen weiter düsen. Wir quälen uns durch das Verkehrsgewühl auf die andere Seite der Stadt und erreichen abends Rafina. Hier treffen wir uns mit Christine und Ralf, die ein paar Tage nach uns in Karlsruhe losgefahren sind. Nach einer leicht durchzechten Nacht schlafen wir ordentlich aus und fahren am Abend in den Hafen von Rafina. Hier nehmen wir die Nachtfähre nach Naxos. Naxos ist eine richtige Bilderbuchinsel, zumindest was unser Klischee von weißen Häusern über dem blauen Meer angeht. Etwas schwieriger gestaltet sich die Fahrt zum Campingplatz. Wir müssen eine total sandige Piste meistern (dabei sollte ich das Sandfahren erst in ein paar Jahren schätzen lernen ;-) ) und haben dabei dicke Schweißtropfen (Angstschweiß!), nicht nur auf der Stirn. Aber die Tortur lohnt sich. Ein Traumstrand breitet sich vor uns aus und der Campingplatz glänzt durch schattige Stellplätze. In den folgenden Tagen ziehen wir kreuz und quer über die Insel und finden immer mehr gefallen an den Offroad-Strecken. Hier reift auch der Entschluss, uns von den Softchoppern abzuwenden und uns in nächster Zeit Enduros zuzulegen. Von Naxos aus machen wir auch Tagestouren per Schiff. Auf dem Programm stehen die Vulkaninsel Santorin, Delos und Mykonos. Santorin kannten wir noch vom letzten Jahr, es war aber trotzdem wieder schön. Delos ist ein einziges Freiluft-Museum, eine Ausgrabung grenzt an der nächsten. Die gesamte Insel darf allerdings nur tagsüber betreten werden, Übernachtungsmöglichkeiten gibt es keine. Mykonos ist zwar auch sehr schön, aber total touristisch erschlossen und weil sie so "In" ist, kostet auch gleich alles das doppelte und dreifache. Dann kommt auch für uns der Tag der Abreise. Da unser Schiff erst am Abend ablegt, packen wir unsere Sachen auf die Maschinen und verbringen den Tag am Strand. Früh am nächsten Morgen kommen wir in Piräus an. Um diese Zeit ist die Fahrt durch Athen nur halb so schlimm. Die meisten Athener schlafen noch und wir können halbwegs ungestört den Weg aus der Millionenstadt suchen. Am Abend stehen wir an der Reling der Fähre nach Ancona und blicken wehmütig auf die schwindende Küstenlinie. Wir vermissen Griechenland jetzt schon ... |
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