Italien 2002: Gardasee ⇒ Bericht 2. internationales Africa Twin Treffen des Africa Twin Clubs Italia vom 25.-28. April 2002 am Gardasee |
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"So ein Shit!" fluche ich, als ich im strömenden Regen von meiner känguruartig wippenden Twin steige. Das Öl ist aus meinem schönen Technoflex-Federbein gelaufen und die Kiste fährt mit ungedämpfter Hinterhand halt nicht mehr so gut. Egal, Hauptsache sie fährt noch. Zumindest ist das Öl vom Regen gleich wieder abgewaschen worden, sonst hätte ich mich am Ende auch noch abgelegt. Ich hab jetzt eh die Schnauze voll, nass und frierend nehme ich mir ein Zimmer in Lermoos, mitten im Zugspitzgebiet. Nach einer heißen Dusche geht es auf die Suche nach etwas Essbarem. Ich latsche bestimmt fünf Kilometer durch die Gegend, bis endlich mal ein Laden offen hat. Man merkt, dass noch keine Saison ist. Der Hunger treibt dann die aufgebackene Fertigpizza hinunter, wenigstens das Bier schmeckt einigermaßen. Am nächsten Morgen schüttet es immer noch. Also rein in den Regenkombi und raus in das unfreundliche Wetter. Ich schaukele auf der alten Brennerstraße vorwärts, immer auf der Hut vor der österreichischen Radarpistole. Aber bei diesem Sauwetter ist kein einziger Gendarm zu sehen. Am Brennerpass tanke ich noch mal voll, das Benzin ist 15 Cent billiger als in der Heimat, und überquere die imaginäre Grenze. Da, am Horizont, kann das blauer Himmel sein? Ich kann es kaum glauben. Zumindest hat der Regen aufgehört und beschwingt rolle ich südwärts. Ab Brixen wird das Wetter dann langsam richtig gut und in St. Barbian finde ich dann endlich ein offenes Straßencafé. Raus aus den Regenklamotten und ab in die Sonne, einen schönen Cappuccino genießen. Ich blättere in der Karte und entscheide mich für einen kleinen Dolomitenabstecher. Ich fliege das Grödner Tal hinauf und fege durch die engen Kurven. Komisch, die fehlende Dämpfung macht sich kaum bemerkbar. Mit zunehmender Höhe vermehrt sich auch der Schnee in der Landschaft, doch die Straßen sind frei und trocken. Ich biege zum Sellapass ab, das Schild mit dem obligatorischen "Winterausrüstung erforderlich" kann ich beruhigt passieren, ich habe ja den TKC80 (mit M+S-Kennzeichnung) drauf ;-). Auf der Passhöhe sonnen sich einige Leute auf der Terrasse des Cafés, doch ich möchte lieber weiter fahren. Während ich die Kehren hinabschwinge, überlege ich kurz, ob ich die gesamte Sella-Runde fahren soll, entscheide mich aber für die Weiterfahrt zum Gardasee. Die Abfahrt zum Passo Pordoi lasse ich also links liegen und folge dem Weg geradeaus nach Canazei. Hier gönne ich mir als Mittagessen ein Panino con Salame e Formaggio zum obligatorischen Cappuccino. Natürlich bestelle ich einzeln, damit die überaus hübsche Bedienung zweimal an meinen Tisch kommen muss ;-) Hinter Pozza die Fassa biege ich zum Karersee ab. Die Luft richt irgendwie nach frischem Holz und erinnert mich an meine Kindheit und den Besuchen bei meinen Großeltern in den Dolomiten, dort hat es auch immer so gerochen. Am See ist mir zuviel los, ich habe keine Lust auf Trubel und schwelge lieber beim Fahren weiter in Erinnerungen. Irgendwann biege ich wieder nach Süden ab und erklimme den Passo die Lavaze. Auch hier steigt mir der intensive Holzgeruch wieder in die Nase. In Cavalese folge ich der Beschilderung nach Trento. Kurz vor Trento wird der Verkehr dichter. Ich schlängele mich durch die Stadt auf die gegenüberliegende Seite und steige die Straße Richtung Bondone hinauf.. Auf dieser Strecke lege ich mich mit zwei Heizerkisten an. Na ja, auf der Geraden habe ich keine Chance, aber in den Kurven habe ich sie gleich wieder, trotz kaputtem Federbein und Alukoffern ... Bei Lasino staut sich der Verkehr. Die Straße ist wegen eines Fahrradrennens vorübergehend gesperrt. Zusammen mit den beiden Sportlern drängele ich mich nach vorne, wo schon 20 oder 30 andere Motorräder stehen, anscheinend das Warten satt haben und ein wildes Hupkonzert untermalt von heftigem Gasaufreißen beginnen. Nach einer halben Stunde dürfen wir weiter, kommen aber hinter dem Ganzen Renntross nur im Fahrradtempo vorwärts. Nach einigen Kilometern biege ich Richtung Lago di Calvedine ab. Zum einen gibt es hier schöne kleine Sträßchen und zum anderen brauche ich dann nicht im Pulk mit den anderen kriechen. Bei Dro komme ich wieder zur "Hauptstraße" zurück und schleiche bis Arco wieder hinter dem Pulk her. Hinter Arco haben wir dann endlich wieder freie Fahrt. Bei Riva erreiche ich das Ufer des Gardasees und lenke auf die tunnelreiche Westseite. Ein paar Kilometer später biege ich in Riva rechts ab und steige nach Tremosine hinauf. Unsere Unterkunft für das Treffen ist das Hotel La Pertica in Vesio, direkt beim Einstieg zum Tremalzo. Direkt an der Zufahrtsstraße, bei einigen Picknicktischen für Ausflügler, warten schon die italienischen Gastgeber auf die Ankömmlinge. Hier schreibe ich mich ein und bekomme ein Infopaket samt Berechtigung zum Befahren des Tremalzos. Nebenbei bewundere ich die zahlreichen Umbauten der italienischen Twins - eine dicke Marzocchi-Gabel ist hier anscheinend Standardausrüstung. Einige Stunden später kommt auch der Hauptteil der deutschen Teilnehmer an. Gemeinsam fahren wir zum Hotel der Italiener, wo das große gemeinsame Abendessen stattfindet. Nach der Vorspeise sind die meisten schon ziemlich satt. Den zweiten Gang nehme ich noch mit, aber auf den dritten Gang und den Nachtisch verzichte ich gerne. Dafür leeren wir lieber noch eine Flasche Wein. Freitag Morgen soll es eine große gemeinsame Ausfahrt auf den Tremalzo geben. Markus, Ernst, Christian, Daniel (genannt "L"), Jens, Thomas und ich haben keine große Lust im Riesengetümmel da hoch zu fahren, wir verabreden uns zu einer eigenen Tour. Leider ist Markus' Batterie kaputt, so fahren wir zunächst zum Honda-Händler nach Riva. Der gute Mann sucht natürlich zuerst die original Honda Batterie zu 140.- Euro raus, doch wir fragen nach einer aus dem Zubehör. Immer noch stolze 90.- Euro wechseln dann den Besitzer, bevor wir die Batterie draußen auf der Straße füllen und austauschen. Als ich mir die Hände beim Honda-Fritzen waschen will, sagt er mir, dass das nicht möglich sei - komische Werkstatt?! Ok, dann halt nicht. Beim Mopedverleih um die Ecke darf ich mir dann doch die Pfoten waschen, auf einer Toilette, die den Vergleich mit nordafrikanischen Standards nicht zu scheuen braucht - hätte ich nur das Licht ausgelassen ;-) Durch den nördlich von Riva gelegenen Tunnel fahren wir zum Ledrosee hoch. Nach einigen wenigen Kehren erreichen wir das Seeufer, auf der parallel verlaufenden Straße umrunden wir zügig die Nordseite und düsen Richtung Idrosee weiter. Auf halber Strecke biegen wir zur geteerten Seite des Tremalzo ab. Hier lassen wir es ordentlich laufen und donnern die zahlreichen Kehren hinauf. Ganz oben im Restaurant besprechen wir die weitere Route bei einer Runde Cappuccino. Unser nächstes Ziel soll der Croce Domini sein. Wir stürzen die Kurven wieder hinab, kurven zum Idrosee und nehmen den Abzweig nach Bagolino. Das Hinweisschild, dass der Croce Domini wegen Schnee noch gesperrt ist, ignorieren wir erst mal. Auf der Strecke nach Bagolino führt uns eine rassige Italienerin in ihrem Fiat in "Versuchung". Sie heizt wie wild durch die Kurven, doch lange kann sie die Pole-Position nicht halten. Wir brauchen nur eine Gerade die übersichtlich genug ist und schon schießen wir vorbei. Hinter Bagolino schraubt sich der Weg immer enger hinauf und gibt den Blick frei auf grüne Wiesen und malerische Wasserfälle zwischen den Felsen. Irgendwann erreichen wir die ersten Schneefelder, durch die wir uns zwar noch durchmogeln können, aber schliesslich ist Schluss. Daniel unternimmt noch einen Erkundungsvorstoß, aber es ist zu schwierig bzw. zu gefährlich für unsere schweren Böcke. Wir machen kehrt und rollen nach Bagolino zurück. Hier biegen wir zum Maniva-Pass ab. Auf einem engen, immer schlechter werdenden Sträßchen winden wir uns nach oben und stehen dann zwischen den beiden Schotterabschnitten des Croce Domini. Beide Richtungen sind durch Schnee blockiert. So fahren wir geradeaus auf der Straße ins gegenüberliegende Tal hinab und müssen einen großen Umweg um das Bergmassiv machen. Weiter unten suchen wir uns ein paar kleine Seitensträßchen aus zirkeln gemütlich nach Vestone hinunter. Nach ein paar Kilometern auf der Hauptstraße erreichen wir das Südufer des Idrosees, halten uns kurz östlich und fahren nach Crone, zu einer kleinen Spaghetteria, wo wir uns mit köstlich zubereiteten Nudelgerichten stärken. Nach der anstrengenden Tour und dem guten Essen dauert es natürlich, bis wir unsere Hintern wieder hoch bekommen. Wegen der fortgeschrittenen Stunde verzichten wir auf einen kleinen schottrigen Umweg und fahren über den Lago di Valvestino zurück zum Gardasee. Auf dieser Strecke gibt es kaum eine Gerade, jede Möglichkeit eine Kurve einzubauen wurde genutzt. Wegen der Enge und der Unübersichtlichkeit ist sie jedoch nicht ganz ungefährlich. Trotzdem lassen wir es ganz flott laufen und erreichen schon bald Gargnano am Ufer des Gardasees. Vor lauter Kurven schmerzen mir so langsam die Schultern, aber ein paar Kilometer haben wir noch vor uns. Zunächst hangeln wir uns auf der Uferstraße weiter nach Norden, biegen dann Richtung Pieve ab und fahren auf einem kleinen Sträßchen durch eine enge Schlucht. Leider ist die Sonne schon fast verschwunden, deshalb ist es hier zwar ziemlich dunkel, doch deshalb nicht weniger sehenswert. Die letzten Kehren nach Vesio hinauf schaffen wir dann auch noch spielend. Unterwegs kaufen wir noch schnell eine Kiste Bier und schnallen sie auf den Soziusplatz der "Frängggischen Twin", der die kostbare Flüssigkeit sicher ins Ziel bringt. Nach dem Frühstück wollen wir den Tremalzo auf der Schotterseite rauf. Leider klinkt Jens sich aus der Gruppe aus, er ist vom Vortag noch gestresst und möchte sich lieber etwas ausruhen. So machen wir uns zu sechst auf den steinigen Weg. Nach einigen Schotterstücken erklimmen wir auf einem längeren asphaltierten Stück den Berg. Dann kommt endlich wieder Schotter, der wiederum von einem betonierten Teilstück unterbrochen wird. Erst weiter oben bleibt uns der Schotter erhalten. Wir fahren parallel zum Kamm und erreichen nach einigen kurzen Tunnel wieder einige engere Kehrenstücke. Direkt hinter einem längeren dunklen Tunnel (der vorletzte auf der Strecke) kommt dann ein ca. 100 Meter langes Schneefeld. Mit vereinten Kräften bringen wir eine Maschine nach der anderen durch. Das letzte Stück müssen wir uns knapp am Abgrund vorbeimogeln, immer in Gefahr, evtl. abzurutschen. Die folgenden Kehren sind zum großen Teil mit Schnee bedeckt und wir müssen auf dem verbliebenen kleinen schneefreien Radius um die Ecke zirkeln. Gar nicht so einfach mit meiner höher gelegten Twin und großem Tank. Doch bald schon stehe ich vor dem letzten Tunnel, an der höchsten Stelle des Passes. Beim Abstellen der Maschine passiert es dann doch, die Kiste fällt um. So ein Mist, die ganzen engen Kehren haben mit dem Dickschiff gut geklappt und jetzt haut's mich hin :-( Aber so schnell wie sie gelegen ist, so schnell habe ich sie auch wieder aufgestellt. Als die anderen kommen, stellen wir uns noch für ein Gruppenfoto auf und wechseln dann auf die andere Tunnelseite. Hier müssen wir noch ein paar Schneefelder meistern. Eigentlich kein Problem, aber es geht bergab und wir können kaum verzögern. Ernst fährt vor mir und bleibt irgendwann stecken, weil der Motorschutz im Schnee aufsetzt. Sieht schon lustig aus, wie das Motorrad in der Rinne feststeckt und das Rad sich langsam weiterdreht dreht, ohne das Ernst etwas dazu tut. Ich kann ihm nicht helfen, da ich meine Maschine nicht abstellen kann, aber da kommt Markus schon angelaufen und schiebt ihn raus. Meine höhere Twin bleibt zum Glück nicht stecken. Ich rolle langsam weiter, das heißt, ich versuche zumindest langsam zu rollen, aber die Maschine wird auch mit blockierenden Rädern immer flotter. Schließlich liege ich zum zweiten Mal auf der Nase. Gemäß meiner Weisung, erst fotografieren, dann helfen, zücken die anderen natürlich genüsslich ihre Fotoapparate. Bis sie die Bilder geschossen haben, steht meine Dicke aber schon wieder. An der gleichen Stelle küssen auch Christian und Thomas den Boden, aber wir bleiben alle ohne Schaden. Im Restaurant vom Vortag essen wir eine Kleinigkeit, so viel "Arbeit" an der frischen Luft macht hungrig. Danach kurven wir die Straßenseite des Tremalzo hinab. Ein winziger Abzweig, mit einem Fahrverbot in der Winterzeit, entfachte schon auf früheren Touren meine Neugier. Heute will ich das Geheimnis lüften. Wir haben zwar noch nicht den 29. April, bis zu diesem Termin ist der Weg gesperrt, aber die zwei Tage sind wohl nicht so schlimm. Der schmale Weg führt steil aber unspektakulär durch den Wald und durch einige Wiesen und endet weiter unten wieder auf der normalen Passstraße. Na ja, eigentlich nichts wildes, aber mal was anderes. Auf dem Weg Richtung Riva biegen wir ins Valle die Concei ab. Diese Strecke ist eigentlich eine Sackgasse, aber es gibt ein paar hundert Meter Schotter durch ein schönes Tal. Wir fahren bis fast zum Ende der Strecke und biegen dann in einen Waldweg ein. Zunächst durchqueren wir das Kiesbett eines momentan trockenen Flusses und kommen dann an eine Gabelung. Rechts endet der Weg vor einem Grundstück, also fahren wir links. Das ist für mich Kurzen leichter gesagt als getan. Ein ganzes Heer von glitschigen Wurzeln wirft sich mir in den Weg. Das Hinterrad dreht durch und ich kann die hohe Maschine kaum halten. Schließlich steige ich ab und laufe ein Stück neben dem Motorrad her, so fällt mir der Bock wenigstens nicht um. Kurz darauf müssen wir wieder das Kiesbett queren. Auf der anderen Seite warten Ernst und ich mit gezückten Fotoapparaten auf die andern. Markus lässt es sehr flott laufen, wird beim herausfahren aus dem Bett etwas aus der Richtung gebracht und nur ein kühner Sprung kann mich vor seinem Vorderrad retten. Unter großem Gelächter setzen wir unseren Weg fort und biegen links in einen Schotterweg ein. Der Weg macht einen Bogen in ein Seitental, führt dort durch den Wald und bringt uns irgendwann wieder zum Teerweg zurück. Nach einer kurzen Pause fahren wir wieder zurück zum Taleingang, passieren den Lago di Ledro und kommen durch den langen Tunnel wieder Richtung Riva, biegen jedoch gleich hinter dem Tunnel zum Lago di Tenno ab. Einige Kehren tragen uns rasch über den Berg und am Tenno vorbei. Hier suchen wir den Einstieg zu einem Naturweg, der zu einer Hütte führen soll. Wir finden zwei Wege, der eine ist für Kraftfahrzeuge gesperrt, der zweite ist so steil und weich, dass wir da lieber nicht hinauf wollen. Nur Daniel kann es nicht lassen und versucht sein Glück. Nach hundert Metern steckt er im Unterholz fest und muss seine Twin am Hang wenden. Wir beobachten gespannt das Manöver und warten auf den Sturz. Doch Daniel meistert souverän die Situation und kommt wieder heil und ohne Fallsucht runter. Markus hat auf seiner Karte in Richtung Lago di Molveno noch ein paar interessante Strecken eingezeichnet. Also Hahn auf und weiter nach Norden. Irgendwann sind wir dann am See und wissen, dass wir die Abfahrten verpasst bzw. einfach nicht gefunden haben. Da es sowieso schon spät ist und wir noch Eis essen wollen, suchen wir gar nicht lange nach den verpassten Wegen herum, sondern versuchen einen anderen Weg zu finden, der uns vom Lago di Molveno nach Vezzano bringen soll. Den Abzweig haben wir auch schnell gefunden und biegen freudig ein. Aus dem Asphaltsträßchen wird ein mit Natursteinen gepflasterter Weg, der meinem ausgelaufenen Federbein gar nicht schmeckt. Also rolle ich ganz langsam den steilen Berg hinunter. Unten verzweigt sich die Strecke, rechts Pflastersteine Richtung Ortschaft, links Naturweg in den Wald - natürlich nehmen wir die Waldstrecke. Ist der Weg zuerst noch autobreit, wird er mit der Zeit immer schmaler. Links geht die Wand steil hoch, rechts geht es steil runter und durch die dünne Baumreihe können wir weit unten im Tal die Straße sehen. Der Pfad führt ständig bergauf und bergab, in der Tendenz geht es aber immer aufwärts. Ab und zu müssen wir Kiesbetten, fast wie Eisenbahnschotter, durchfahren. Irgendwann müssen wir an einem steilen Hang halten. Vor uns ragt ein Stück Fels aus dem Boden und dahinter geht es richtig steil hoch, bis auf ein kleines Felsplateau. Das ist zuviel für unsere Dickschiffe, maximal eine Trialmaschine könnte hier noch weiter. Schade, die Strecke war so schön. Gemeinsam drehen wir die Maschinen um und fahren den ganzen Weg wieder zurück. Wieder auf der Hauptstraße, müssen wir dann ein Stück auf einer Bundesstraße überbrücken und biegen in Sarche Ex Lasino wieder nach Süden, also grob Richtung Riva ab. Wir verlassen die Hauptstrecke aber gleich wieder und nehmen die kleinen Streckchen um den Lago di Calvedine unter die Räder. Die Strecke ist landschaftlich echt super, unter uns der blaue See, im Hintergrund schneebedeckte Berge im schon leicht orangen Licht der Sonne. Nachdem wir den erklommenen Bergkamm ostwärts überquert haben, rauschen wir auf einem Nebenstreckchen nach Arco runter. Nun geht es den Monte Velo hinauf. Das enge Sträßchen ist mehr als kurvenreich und bis wir "endlich" oben sind, schmerzen schon wieder Arme und Schultern vom Rumwuchten unserer Riesenbabies. Relativ gemütlich, aber nicht mehr ganz so eng, gleiten wir dann auf der anderen Seite des Berges nach Loppio hinunter. Dort fädeln wir uns auf die Straße nach Mori ein und fahren zum besten Eiscafé der Gegend. Ich muss nicht lange reden, um die anderen zum größten Eisbecher des Hauses zu bewegen und ich glaube, sie sind echt begeistert. Begeistert waren wir auch beim Anblick von 3 "Luxusweibchen" im Café, die (inklusive ihrer Begleiter) regelrecht nach Geld gestunken haben. Besonders die Schwarzhaarige wusste uns mit ihren Ausschnitt um den Verstand zu bringen ;-) Nach dem Eis- (und Blick-) Genuss tun wir uns schwer wieder auf die Moppeds zu steigen (hier noch mal ein dickes ;-) ), aber wir müssen wieder zurück. Leider kommen wir etwas spät nach Riva, denn um 18:00 Uhr macht der Tunnel an der Küstenstraße wegen Bauarbeiten zu. Die Viertelstunde kostet uns dann noch einiges mehr an Zeit, denn wir müssen entweder im Uhrzeigersinn um den ganzen Gardasee herum, oder gegen den Uhrzeigersinn bis zum Idrosee und dann über den Lago die Valvestino das Feld von hinten aufrollen. Wir entscheiden uns für die dritte Variante und fahren zunächst Richtung Idrosee, biegen dann aber zum Tremalzo ab. Wiederum preschen wir die Passstraße hinauf, diesmal muss ich mich aber Ernst geschlagen geben, ich habe nach dem langen Tag einfach keine Nerven mehr zum Heizen. Oben angekommen fahren wir aber nicht die schneereiche Variante unserer Tour am Morgen runter, sondern die Parallelstrecke zum Tremalzo, die zwar auch geschottert, aber etwas einfacher in der Trassenführung ist. Die vielen Bodenwellen lassen mein armes ungedämpftes Federbein ganz schön poltern, wie schön wäre jetzt eine gescheite Dämpfung. Der Weg führt meist durch den Wald und führt an einem schönen Wasserfall vorbei. Schade dass kein gescheites Licht mehr zum Fotografieren da ist. Im Tal unten wird die Strecke flacher und weniger wellig, hier kann ich trotz lahmer Hinterhand die Kiste wieder etwas laufen lassen. Zurück am Hotel, holen wir zuerst Jens ab, der heute pausiert hatte und fahren dann gleich zum großen gemeinsamen Essen weiter. Zum Glück ist eine Ecke für unsere ganze Gruppe frei, so dass wir beim Essen die Tour noch mal Revue passieren lassen können. Auch diesmal können wir nicht alle Gänge des Menüs verkraften. Wir wollen lieber zu unserem Hotel zurück und uns noch ein Bierchen zum krönenden Abschluss gönnen. Auch wenn wir mit den Italienern nicht viel gemeinsam unternommen haben, so war es doch ein tolles Treffen. Unsere Siebenergruppe hat sich mehr zufällig zusammengefunden, aber fahrerisch hat es sehr gut geklappt und wir haben uns prima verstanden. Das alles schreit natürlich nach einer weiteren gemeinsamen Tour - mal sehen, was wir so hinbekommen. Nochmals danke für die schöne Zeit an Markus, Ernst, Jens, Daniel (L), Christian (Franggge) und Thomas! |
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