Schweiz 2006: Swiss KTM Adventure Treffen ⇒ Bericht |
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Eigentlich ist es viel zu heiß für Motorradklamotten, aber im Cross-Shirt lässt es sich einigermaßen aushalten. Als ich den karlsruher Verkehr endlich hinter mir lasse und die Höhen des Schwarzwaldes erklimme, bringt das eine weitere kleine Abkühlung. Ich folge dem Lauf der Murg bis nach Freudenstadt hinauf. Hinter dem Ort drohen dunkle Wolken mit einer weiteren, jedoch eher ungewollten Abkühlung. Schon zucken Blitze am Himmel und der Donner grollt direkt über mir. Es hilft nun alles nichts mehr, anhalten und rein in die Regenhaut. Innerhalb weniger Minuten fällt das Thermometer von 37 auf 22°C. So eine Wasserkühlung hat schon was ... Zum Glück ist der Schauer bald vorbei und ich kann den warmen Regenkombi endlich wieder wegpacken. In Niedereschach schaue ich kurz bei Touratech vorbei, ein paar Kleinteile für meinen GPS-Halter stehen noch auf meiner Einkaufsliste und warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Nachdem die Aufgaben erledigt sind, mache ich mich wieder daran die Kurven abzuarbeiten, eine Arbeit die wirklich Spaß macht. Kurz vor der schweizer Grenze kaufe ich noch etwas Obst ein, für den kleinen Hunger zwischendurch und fülle auch noch meinen Trinkrucksack auf, der seit einigen Kilometern nur noch warme Luft enthält. Der nächste Stopp ist an der Grenze. Ein junger Grenzer schaut sich meine Maschine an und fragt, wohin ich denn fahren möchte. "Nach Diessenhofen", antworte ich, "das ist ganz in der Nähe!" "Ich weiß wo Diessenhofen ist", meint er lachend und winkt mich durch. Während der Weiterfahrt bin ich dann etwas unsicher, ob ich auf dieser Schnellstraße eine Vignette brauche oder nicht. Irgendwie ist die Beschilderung nicht besonders eindeutig. Also lieber bei der nächsten Abfahrt runter und weiter nach Schaffhausen. Da ich den Rheinfall schon mehrmals gesehen habe, spare ich mir die Attraktion und begnüge mich mit Ausblicken auf den Rhein ohne Fall. Einige Kilometer später habe ich dann schon den Kundelfingerhof, dem Ort des KTM Adventure Treffens, erreicht. Ich komme genau richtig zum Essen, so muss der Zeltaufbau warten. Die erwarteten "Beschimpfungen", weil ich mit der Honda zum KTM-Treffen gefahren bin, waren gar nicht so schlimm, sind zum Glück alles nette Leute ;-) In der kurzen Pause zwischen Abendessen und dem Beginn von Theos Westafrika-Vortrag, baue ich schnell das Zelt auf und gönne mir noch ein schnelles erfrischendes Bad im Teich. Theos Vortrag macht Fernweh und das Thema Wüste lässt uns auch nach dem Vortrag nicht mehr los. So suchen wir mit Hilfe von diversen Getränken nach innerer Kühlung und sehnen uns dennoch nach den Strapazen einer Dünentour und Abenteuern in Afrika ... Um kurz nach 08:00 Uhr stehen wir schon wieder bei SK-Motoparts, denn dort gibt es heute das Frühstück. OK, es stehen natürlich noch nicht alle da, nur die mit der senilen Bettflucht. Nein, ich war nicht als Erster da ;-) Nach der Stärkung folgen wir Tourguide Pascal, der uns die Gegend möglichst kurvenreich näher bringt. Pascal zeigt uns wirklich schöne Sträßchen, schmal und landschaftlich schön gelegen. Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so etwas Tolles gibt. Leider nimmt die Tour ein weniger Gutes Ende. Ein betrunkener Autofahrer fährt einen von uns an einer Kreuzung über den Haufen. Zum Glück sind die Verletzungen nicht so schlimm, aber die LC8 ist hinüber :-(. Am Abend wird uns wieder die Fernweh-Nase ordentlich lang gemacht. Gerd und Mark Rettschlag zeigen Bilder ihrer Transafrika-Tour, für die meisten von uns wird eine solche Tour sicher ein Traum bleiben ... Nach dem üppigen Frühstück cruise ich Richtung Jura weiter. Wegen der max. erlaubten Höchstgeschwindiigkeit von 80 km/h auf den Schweizer Landstraßen und weil die Eidgenossen meist nur 70 km/h fahren (wahrscheinlich wegen der drakonisch hohen Strafen), komme ich nur langsam vorwärts. Fast ist es gar eine Quälerei sich hier fortzubewegen. Als ich endlich Frankreich erreiche, ist das schöne Wetter einem Regenguss gewichen. In Gummi eingepackt, nun jedoch etwas flotter unterwegs, kurve ich durch das französische Jura, bis ich am Abend in St. Hippolyte ankomme. Der nächste Morgen bringt wieder Sonnenschein. So macht es gleich noch viel mehr Spaß. Ich halte mich nordwärts und suche mir kleine und kleinste Sträßchen, nun durch die Vogesen. Obwohl ich schon oft hier unten gewesen bin, finde ich trotzdem noch neue Strecken. Zwischendurch kaufe ich etwas Brotzeit ein und picknicke im Grünen. Ein Hauch von Freiheit macht sich breit, hinfahren wohin man möchte, den Tag nach dem eigenen Gusto gestalten. Viel zu schnell erreiche ich die heimatlichen Gefilde. Ein schöner Tag und eine tolle Tour gehen zu Ende ... |
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