Slowenien 2001: Frühling in Slowenien ⇒ Bericht

Slowenien

Ein langes Wochenende im Frühling lädt doch direkt zu einer schönen Motorradtour ein. Nur, wo soll es hingehen? Wie schon so oft an den Gardasee? Nein, nicht schon wieder ... Dolomiten und Seealpen fallen um diese Jahreszeit wegen gesperrter Pässe aus. Lieber nach Frankreich ins Zentralmassiv? Hm, mal nachsehen, was die Schublade mit den Wunschzielen so hergibt. Wenn wir einen Bericht über eine schöne Tour gelesen haben, lassen wir uns meist Infomaterial zu der entsprechenden Gegend zukommen und machen eine kleine Vorplanung für eine evtl. spätere eigene Reise dorthin. Das alles kommt in eine spezielle Schublade, die wir nun erwartungsvoll öffnen. Einige mögliche Ziele kommen zum Vorschein, Altmühltal, Südvogesen (die gehören aber fast zur Hausstrecke), Jura, Lago Maggiore und Slowenien. Hm, in Slowenien war ich schon zweimal für ein paar Tage, Vroni war noch nie dort, aber jedes Mal von meinen Erzählungen begeistert. Schnell noch im Internet die Wetterprognosen durchforstet und dann sind wir uns einig, Slowenien.

Ein paar Tage später laden wir unsere Transalps auf den Anhänger und packen all die mehr oder weniger notwendigen Sachen in den Kofferraum, schon geht es los. Unser Ziel ist Bled, lt. Reiseführer recht schön am Bleder See gelegen und ein mehr oder weniger idealer Basispunkt für Touren in die umliegenden Berge der Karstalpen. Etwas außerhalb vom Ort finden wir ein schönes Zimmer in einer Art Bauernhof, mit Balkon zum See hin. Nachdem alles ab- und ausgeladen ist, steigen wir unter die Dusche und machen uns "landfein". Dann erkunden wir das Örtchen per pedes und kaufen uns eine Landkarte mit annehmbaren Maßstab (1:270.000), in Deutschland bekamen wir nur eine 1:750.000er, die etwas zu unübersichtlich für unsere Zwecke ist. Später sitzen wir in einem Restaurant am See und genießen die Abendsonne.

Um 08:00 Uhr sitzen wir schon bei unserem sehr reichhaltigen Frühstück und freuen uns über den wolkenlosen Himmel und die bevorstehende Tour. Doch beim Starten der Maschinen kommt die Ernüchterung. Vronis Maschine macht keinen Mucks. Nur ganz schwach glimmen die Kontrollleuchten. Wir schieben die Maschine an, zum Glück geht es hier bergab, und nach einigen Metern läuft der Motor endlich. Ich fahre mit Vronis Alp zur Tankstelle, Vroni folgt auf meiner Alp. Wir füllen die Tanks und hoffen, dass sich die Batterie wieder halbwegs aufgeladen hat. Doch nichts passiert. Wir müssen ein ganzes Stück schieben, bis der Motor anspringt. Im Leerlauf läuft er einigermaßen, aber sobald ich Gas gebe, spotzt der Motor und will nicht so richtig auf Touren kommen. Wir stottern langsam zur Herberge zurück und versuchen der Sache auf den Grund zu gehen. Die Batterie ist kaum einen Monat alt und Wasser/Säure ist genug drin. Das einfachste ist, die Batterien der beiden Maschinen auszutauschen. Mit dem Akku aus meiner Alp läuft Vronis Maschine prima. Die Ladespannung liegt im üblichen Bereich, also muss die fast neue Batterie hinüber sein. Was machen wir jetzt? In Slowenien werden wir nicht so schnell einen neuen Akku bekommen. Villach, in Österreich, sieht da schon erfolgversprechender aus. Wir fahren zu zweit auf Vronis Transe, die ja nun die funktionierende Batterie hat, los. Auf Nebenstraßen fahren zunächst nach Krnica und folgen der 907 bis nach Mojstrana. Von dort aus führt uns eine gut ausgebaute Straße zum Wurzenpass. Über die Autobahn wären wir zwar schneller gewesen, aber wir haben keine Vignette am Motorrad und wollen auch die Maut für den Karawankentunnel sparen. Außerdem macht das Moppedfahren auf den kleinen Straßen viel mehr Spaß. Der Wurzenpass ist sehr steil und kurvig, kaum vorstellbar, dass hier früher der ganze Verkehr nach und vom ehemaligen Jugoslawien rübergeflossen ist. Für LKW und Wohnwagengespanne sicher eine reine Tortur. Die Grenzer auf beiden Seiten wollen unsere Ausweise sehen, Slowenien ist schließlich weder in der EU noch im Schengener Abkommen vertreten. Dann geht es auf der österreichischen Seite wieder steil bergab. Kurz vor Villach fahren wir eine Tankstelle an, um einige Motorradfahrer zu fragen, wo wir evtl. eine Batterie bekommen könnten. Als ich die Maschine wieder starten will, tut sich nichts, obwohl die Kontrollleuchten hell brennen. Vroni versucht mich anzuschieben, aber die Maschine will nicht. Ein stämmiger BMW-Fahrer kommt zu uns und bietet seine Hilfe an. "Ausgerechnet ein BMW-Fahrer", denke ich, "wo ich doch immer so über die unzuverlässigen BMWs schimpfe ...!" Aber auch mit seiner Hilfe will die Maschine nicht anspringen. Wilde Szenarien vom defekten Regler bis zur kaputten Lichtmaschine drehen sich in meinem Kopf. Ich leihe mir an der Tanke ein Starthilfekabel und der BMW-Fahrer baut schon mal die zweiteilige Sitzbank seiner RT ab. Doch wo ist seine Batterie? Nach einigem Suchen finden wir sie versteckt unter dem Tank, an die Anschlüsse ist so einfach nicht dranzukommen. Daraufhin bitte ich einen Autofahrer um Starthilfe, der sie mir etwas widerwillig schließlich gewährt. Kabel angeschlossen, Zündung an und ... nichts tut sich, nicht einmal das leiseste Klicken. Mein Blick wandert zufällig über den Lenker und entdeckt dort den Killschalter, der auf "Off" steht. "Ja bin ich denn des Wahnsinns fette Beute?!" schreie ich mich in Gedanken an, stelle den Schalter um und wruuum, läuft der Motor wie nichts an. Ich bedanke mich beim Dosentreiber und beim BMW-Fahrer für die Hilfe und lasse mir nichts anmerken. Alles schnell wieder zusammengebaut und weiter geht’s. Beim Autoteilehändler in Villach gibt es Motorradbatterien, aber momentan ist die passende für die Transalp nicht vorrätig. Der Verkäufer schickt uns zu einem Motorradhändler weiter, der mehrere Marken, darunter auch Honda, vertritt. Hier werden wir kurz vor Geschäftsschluss fündig. Die neue Batterie bekommen wir mit Säure gefüllt und wandert dann gut verpackt ins Topcase.

Von hier aus wieder nach Bled zurück und aufs neue starten, lohnt sich nicht mehr. Wir fahren auf der verkehrsreichen Bundesstraße (entgehen dabei drei Geschwindigkeitskontrollen der österreichischen Polizei) nach Tarvisio, in Italien, weiter und finden dort nach kurzem Suchen den Weg zum Passo di Predil. Am Fuße des Passes liegt ein schöner See, wo wir einen Augenblick rasten. Als wir wieder auf die Straße rollen, setzt die Maschine mit dem Hauptständer auf dem hohen Übergang vom Schotter auf den Teer auf. Mit meiner höhergelegten Maschine wäre das nicht passiert. Während ich noch so vor mich hin sinniere und die Maschine wieder auf Kurs bringe, kommt von hinten eine Aprilia und überholt mich frech. Moment Kamerad, so haben wir nicht gewettet. Einen Gang runtergeschaltet und Gashahn voll auf. Schnell klebe ich an seinem Hinterrad. Auf den Geraden zieht er mir leicht davon, mit der doppelten Besetzung hat die Alp halt etwas Schwierigkeiten nachzukommen, aber in den Kurven habe ich ihn immer wieder. Der Typ fährt die Kehren so weit aus, dass ich ihn innen überholt hätte, wenn ich alleine auf dem Mopped gesessen hätte. Aber mit Vroni hintendrauf will ich das nicht riskieren. Oben an der Grenze fährt er dann rechts ran, um auf seine Kumpels zu warten, die wir ein Stück weit hinter uns gelassen haben. Wir fahren auf die slowenische Seite weiter und gönnen uns ein Stück weiter unten einen leckeren Cappuccino.

Nach der Pause folgen wir der Beschilderung Richtung Bovec, biegen aber vor der Stadt ins Soča Tal ab. Der Fluss und das Tal sind auch unter dem italienischen Namen Isonzo bekannt. Hier kamen im ersten Weltkrieg fast 2 Millionen Soldaten beim Kampf und das kleine Stückchen Erde ums Leben, eine traurige Berühmtheit für das landschaftlich sehr schöne Tal. Nach ein paar Kilometern biegen wir rechts ab und folgen ein Stück weit dem Lauf der Lepenca. Dann windet sich ein schmales Weglein links den Hügel hinauf zu einem netten Restaurant. Dieses Kleinod hatte mir Falk letztes Jahr während des ATiC-Treffens gezeigt, an dieser Stelle nochmals meinen Dank an ihn. Vroni nimmt gegrillte Pilze, ich wähle Bandnudeln mit Karstsoße. Die Nudeln sind selbstgemacht und schmecken wirklich vorzüglich. Dazu hätte ein trockener Rotwein gemundet, aber wir müssen ja noch fahren und begnügen uns mit Apfelsaft-Schorle. Der Abschluss-Cappuccino unter dem Sonnenschirm vollendet unser Mahl, bevor wir zum Vrisic-Pass weiter wollen. Schon am Eingang des Tales stand ein Schild, dass der Pass geschlossen sei. Trotzdem wollen wir schauen, wie weit wir hinauf kommen. Wir durchqueren einige kleinere Ortschaften und schrauben uns dann die zahlreichen Kehren hinauf. Außer uns ist hier niemand unterwegs. Mit zunehmender Höhe nimmt auch der Schnee am Straßenrand zu. Manche Kehren werden von Schmelzwasser überströmt und bremsen meine forsche Fahrweise etwas. Oben auf der Passhöhe ist dann Schluss. Hier ist ein Schneehaufen quer über die Straße geschoben und lässt uns nicht weiterkommen. Allein ein ca. 20 cm schmaler fast schneeloser Streifen führt die andere Passseite hinab. Ich erkunde zu Fuß, ob man eine Weiterfahrt wagen könnte, aber der Schneematsch ist sehr rutschig und ich kann mich kaum auf den Füßen halten. Außerdem ist ein Ende des Pfades nicht auszumachen, wir können also nicht abschätzen, wie lange dieses Stück andauert und kehren lieber um. Im Tal will Vroni unbedingt über eine der zahlreichen Hängebrücken die Soča überqueren, am liebsten mit dem Motorrad, aber einige sind schon zerfallen, so dass ich an deren Tragfähigkeit zweifele. So versucht sie es zu Fuß, jedoch nicht ohne sich am Geländer festzuhalten, sicher ist sicher ;-). Dann umrunden wir die Julischen Alpen, bzw. den Triglav Nationalpark auf der südlichen Strecke, über Kobarid und Tolmin. In Bača biegen wir Richtung Podbrdo ab, ein nettes kleines kurvenreiches Sträßchen. Bei Bohinjska Bistrica weicht der Asphalt einem Schotterbelag, dem wir gerne weiter folgen. Nach einer Tank- und Trinkpause, wir haben Temperaturen von fast 30°C, kurven wir weiter und erreichen unseren Ausgangsort Bled. Hier bauen wir die neue Batterie ein und freuen uns über die Wiederbelebung der Maschine. Am Abend sitzen wir in einem Restaurant direkt am See und genießen unser Essen bei einen herben Rotwein und tief orange untergehender Sonne.

Bei schönstem Wetter beginnen wir heute unsere Tour, glücklicherweise mit beiden Maschinen. Zunächst fahren wir wieder der Strecke des Vorabends, nun natürlich in umgekehrter Richtung, bis Bača. Dann folgen wir der Soča Richtung Süden und wenden uns bei Kanal nach Westen, wo wir uns auf die Grenzkammstraße zu Italien hin hochschrauben. Wir folgen der Grenze in nördlicher Richtung und freuen uns über die zahlreichen Schotterabschnitte. Nach einiger Zeit finden wir einen kleinen Grenzübergang, der jedoch noch geschlossen hat. Er ist nur in den Sommermonaten geöffnet und wahrscheinlich auch nur für Italiener und Slowenen. Für grenzentwöhnte EU-Bürger wie wir eine ungewöhnliche Regelung. Wir kehren wieder auf die ursprüngliche Route zurück und fahren ins Tal hinab nach Kobarid. Da es schon Nachmittag ist und die Mägen knurren wie Kettenhunde, fahren wir wieder ins Soča Tal, in das nette Restaurant von gestern, wo wir unser Mittagsmahl, Schweinelendchen mit Spargel und Gnocchi in Steinpilzsoße, mit einem schönen Eisbecher beschließen. Über den Passo di Predil erreichen wir wieder italienischen Boden und folgen der Straße über Sella Nevea nach Chiusaforte. Von dort aus geht es auf einer breiten stark befahrenen Straße nach Tarvisio. Diese Entscheidung war leider weniger gut, aber da müssen wir nun durch. Von Tarvisio aus halten wir uns nach Osten und erreichen über einen kleinen, aber ausgebauten Pass Kranjska Gora. Erst bei Mojstrana finden wir ein kleines Café mit Tischen im Freien, wo wir in der Hitze ein weiteres Eis verschlingen. Dann folgen wir einem Nebensträßchen, endlich weg von der Bundesstraße, dass schon bald in einen Schotterweg durch den Wald übergeht und haben kilometerlang Spaß auf dem unbefestigten Boden. Hinter einem Dorf erreichen wir dann die Straße nach Bled und zu unserer Unterkunft, wo wir uns lange unter der Dusche abkühlen.

Auf der letzten Slowenientour, zusammen mit Falk, fuhren wir über den Paulitsch Sattel, der damals geschottert war, nach Logarska Dolina. Dieser Ort, am Eingang zum gleichnamigen Tal mit dem Flüsschen Savinja, liegt inmitten eines wunderschönen Naturschutzgebietes, wo es noch einige Schotterstreckchen legal zu befahren gibt. Diese Gegend möchte ich Vroni auch zeigen und so starten wir zunächst Richtung Österreich, um den gleichen Einstieg wie damals zu benutzen. Bis Lesce haben wir mit dem morgendlichen Berufsverkehr zu kämpfen, aber hinter dem Ort beginnen kleine abseits gelegene Wege, die uns auf schönen Umwegen zum Loibl Pass führen. Die Passstraße selbst ist gut ausgebaut und nicht unbedingt ein Highlight. Die slowenischen Grenzer winken uns durch, in den Tunnel vor der österreichischen Grenzstation. Dort müssen wir fast eine halbe Stunde im Stop and Go Verkehr verbringen, da die Grenzabfertigung mehr als schleppend ist. Im schönsten Sonnenschein fahren wir dann über Ferlach und Wildenstein nach Eisenkappel und folgen dann der Beschilderung Richtung Seebergsattel. Nach einigen kurvigen Kilometern an der Vellach entlang erreichen wir den Abzweig zum Paulitsch Sattel. Hier ist eine große Baustelle und ein tiefsandiger Pfad führt durch diese hindurch weiter zum Sattel. ich halte einen Baggerfahrer an und frage, ob wir da durchfahren können. Dieser bejaht lächelnd unsere Frage und so wurschteln wir uns zwischen Baumaschinen und Sandhaufen durch die ca. 300 Meter lange Baustelle. Ab hier rollen unsere Reifen auf schönem neuen Asphalt weiter, die Schotterstrecke vom letzten Jahr ist zugeteert. Trotzdem sind die zahlreichen Kehren nicht ganz ohne, zumal die herrliche Bergkulisse den Blick von der Fahrbahn weg zu den felsigen Höhen lenkt.

Viele Kehren später erreichen wir die Passhöhe und werden von beiden Grenzposten zügig abgefertigt. Auf slowenischer Seite geht es genauso abwärts, wie auf der österreichischen hinauf, nur dass der Weg hier mehr durch Waldgebiete führt. Bald darauf finden wir den Abzweig nach Logarska Dolina und der führt uns, zu unserer Freude, auf Schotter weiter. Zunächst leiten uns weitläufige Kurven einen Berghang entlang, ab und zu geben die Bäume den Blick ins tiefe Tal frei. Wir erreichen eine Ansammlung von Häusern und ein Riesenhund (ein Dackel ;-) ) fällt wild kläffend über mich her. Aber er macht den Eindruck, als hätte er mehr Angst vor mir, als ich vor ihm und so schenke ich ihm keine Bedeutung. Ich bin eh damit beschäftigt, den weiteren Weg zu erkennen, fast sieht es so aus, als ob das eine Sackgasse wäre. Letztes Jahr waren wir mitten in der Nacht hier und nur schwer kann ich mich an die Einzelheiten erinnern. Schließlich finden wir hinter einer vermeintlichen Hofeinfahrt den Weg aus dem Aussiedlerhof, der uns nun in sanften Kehren steil bergab führt. Hier treffen wir auf einige Wanderer, die wir im Schritttempo passieren, wir wollen uns ja nicht ihren Unmut zuziehen, und denen wir freundlich zunicken. Wenn es Deutsche wären, dann würden uns jetzt finster dreinblickende Gesichter begegnen, aber es scheinen Slowenen zu sein, sie lächeln und winken uns zu. Wir durchqueren einen kleinen Bach, der unseren Weg kreuzt und schrauben uns weiter ins Tal hinab. Manchmal führen einfache Holzbrücken über Gräben oder Bäche, deren Planken beim Überfahren heftig poltern. Nach einem kurzen dunklen Stück durch dicht stehende Bäume, erreichen wir die Straße. Der Naturpark Logarska Dolina kostet einige Tolar Eintritt, die Investition lohnt sich jedoch, die Gegend bietet mit ihren bunten Blumenwiesen, grünen Wäldern mit steilen Bergen im Hintergrund eine mehr als ausreichende Gegenleistung. Auf den Weg nach Solčava finden wir ein Gasthaus, dessen Terrasse mit Tischen und Sonnenschirmen uns zum Mittagessen überredet. Wir sind die einzigen Gäste und genießen die Ruhe, die nur vom Geplätscher eines nahe vorbei fließenden Baches unterbrochen wird. Nach dem Essen fahren wir etwas müde weiter, die Hitze und der volle Magen fordern ihren Tribut. Wir rollen Richtung Süden und finden eine geschotterte Abkürzung nach Kamnik, die uns kurvenreich durch einen Wald führt. Hinter Kamnik geht es auf Nebenstraßen nach Skofja Loka. Hier ist alles ziemlich eben und die drückende Hitze ist kaum auszuhalten. Hinter der Stadt müssen wir uns sowieso einen Weg nach Norden suchen, warum also nicht gleich aus dem Tal heraus und hoch in die kühlen Wälder. Bei Log finden wir einen Schotterweg, der unsere Bedingungen erfüllen könnte. Leider stimmt dessen Verlauf nicht ganz mit der eingezeichneten Route auf der Karte überein. Was heißt eigentlich leider, schließlich ist der Weg das Ziel und solange der Untergrund geschottert ist, gibt es keinen Grund zur Beschwerde. Nach vielen Kilometern im Nirgendwo mündet der Weg in eine kleine Straße. Diese führt uns weiter in die Berge hinauf und endet auf einem Hof. In einem Schuppen arbeiten zwei Männer, die uns bedeuten auf dem Hof weiter und hinter das Haus zu fahren. Wir staunen nicht schlecht, als hinter dem Haus eine steile Piste in den Wald hinauf führt, die wir begierig hinaufklettern. Es geht dann auf buckligen Waldwegen weiter, zwei entgegenkommende Autos zeigen, dass dies wohl doch eine "normale" Straße ist. Der Waldweg endet an einem dreifachen Abzweig, der auf der Karte nicht zu finden ist. Das GPS kann wegen dem dichten Blätterdach die Satellitensignale nicht mehr empfangen und so entscheiden wir uns einfach für den rechten Weg. Einige Kilometer weiter stehen wir am Ende der Sackgasse. Das ärgert uns jedoch nicht, dafür war die Strecke zu schön zu fahren. Wir drehen um und fahren zum Abzweig zurück. Diesmal wählen wir die mittlere Variante. Wieder geht es auf buckligen Wegen durch Feld, Wald und Flur und erreichen schließlich eine Straße, die uns bekannt vorkommt. Nach einigen Kilometern sind wir wieder auf dem Hof, hinter dem die steile Auffahrt beginnt. Auch nicht schlecht, wagen wir also die dritte Variante am Abzweig, dann muss diese halt die richtige sein. Wir werden nicht enttäuscht, nach dem Überqueren eines Kammes werden wir mal sanft und mal steil nach unten geführt und erreichen die Straße nach Zelezniki. Dort tanken wir die Maschinen auf und gönnen uns ein schönes Eis und einen Cappuccino. Dann wählen wir eine Straße, die zwar dick und gelb in der Karte eingezeichnet ist, die jedoch nach einigen hundert Metern in eine Schotterstrecke übergeht, die uns auf mehr als 12 Kilometern über den nächsten Höhenzug, auf die schon bekannte Route nach Bohinjska Bistrica bringt. Hinter dem Ort geht es wieder ein Stück weit über Schotter weiter, bevor wir wieder die Straße nach Bled erreichen. Hier endet nicht nur unsere Tagestour sondern auch unser Kurzurlaub. Das Land mit seinen schönen Landschaften und auch die legal befahrbaren Schotterwege haben uns mehr als begeistert. Schon morgen müssen wir Richtung Heimat aufbrechen, aber nicht ohne Slowenien unsere Wiederkehr zu versprechen ...

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