Tschechien 2002: Africa Twin Treffen in Opocno ⇒ Bericht |
|
Nach ein paar hundert Kilometern auf der Autobahn, bin ich endlich an der deutsch/tschechischen Grenze bei Waidhaus angekommen. Die Grenzer winken mich freundlich durch und ich stoppe gleich an der Wechselstube. Wie ich hier erfahre, braucht man in Tschechien für Motorräder keine Autobahnvignette. Dafür bekomme ich mein Geld zu einem absolut miesen Kurs gewechselt, wie ich später feststelle. Bis Pilsen geht die Fahrt dann zügig weiter. In Pilsen selbst ist die eigentliche Transitstrecke total verstopft. Wahrscheinlich ist die Brücke über den Fluss wegen dem Jahrhunderthochwasser ganz oder zumindest teilweise gesperrt. Ich umfahre die Stadt ohne Stress und ohne Stau auf einer südlichen Route und setze meinen Weg Richtung Prag fort. Schon am Ortsrand von Prag steht alles auf der Autobahn. Wahrscheinlich sind die Moldau-Brücken wegen des Hochwassers gesperrt. Da die Fahrzeuginsassen alle auf der Straße herumstehen und -sitzen, scheint die Situation schon länger anzudauern. Mit Hilfe des GPS will ich die Stadt nördlich umfahren und komme zunächst auch prima weiter. In einem Vorort finde ich ein nettes Restaurant mit einer schattigen Terrasse, das zum Mittagessen einlädt. Da die Speisekarte auf tschechisch geschrieben ist und ich kein einziges Wort verstehe, zeige ich einfach auf den Nachbartisch und sage, dass ich das gleiche wie die Leute dort haben möchte. Nach der Stärkung versuche ich weiter Richtung Osten zu kommen, doch überall sind die Straßen gesperrt. Ein Polizist schickt mich nach Norden weiter. Ich durchquere eine kleine Ortschaft und komme an ein paar mehrstöckigen Häusern vorbei. Eigentlich nichts ungewöhnliches, bis auf die riesige Pfütze zwischen den Gebäuden. Als ich genauer hinschaue, erkenne ich mitten in der Wasserfläche ein Autodach, das gerade noch herausschaut. Dabei scheint der Ort nicht mal tief gelegen bzw. der Fluss nicht mal in der Nähe zu sein. Einige Ortschaften weiter versuche ich wiederum einen Vorstoß nach Osten, um die Labe (Elbe) zu überqueren. Doch die Fahrt endet an einer Straße, die einem Kanal in Venedig gleicht. Hier sind die Einwohner dabei, die zerstörten Einrichtungen aus ihren Häusern und Wohnungen zu räumen und die Keller bzw. unteren Etagen auszupumpen. Mir fällt auf, dass kaum jemand spricht. Mit ernsten Gesichtern wird ruhig und ohne Hektik gearbeitet. Nur die Motoren der Pumpen sind zu hören. Irgendwie ist alles unwirklich, wie in einem Traum. Stumm schauen mich die Leute an. Ich fühle mich wie ein Fremdkörper, eher noch wie ein Störenfried. Ich will hier weg. Bei Usti starte ich einen erneuten Versuch den Fluss zu überqueren. Doch auch hier sind alle Übergänge weiträumig gesperrt. Die Polizisten, die ich nach einer offenen Brücke frage, schicken mich wieder nach Süden. Als ich erkläre, dass mich ihre Kollegen da unten nach Norden geschickt hätten, zucken sie mit den Schultern. OK, denke ich dann muss ein neuer Plan her. Auf der Karte suche ich mir einen Weg nach Dresden, dort will ich auf der Autobahn die Elbe überqueren. Aber zwischen Teplice und Zinnwald ist die Grenz-Straße gesperrt. In Gedanken schreie ich das für solche Fälle gebräuchliche Wort für die "weiche braune Masse". Dann wieder Kartenstudium. Nun will ich wieder ein Stück nach Westen fahren und Richtung Chemnitz über die Grenze. Zunächst ist der Weg etwas trist und viele Industrieanlagen verschönern nicht unbedingt das Landschaftsbild. Als ich wieder nach Norden vorstoße, wird die Landschaft hügelig wie das Elsass und die Straßen sind kurvenreich und eng. Ich bin im Erzgebirge. Es gefällt mir hier so gut, dass ich gar nicht bemerke, dass ich zu weit nach Westen abgedriftet bin. Schließlich komme ich doch noch an einen kleinen Grenzübergang, der aber nur für Fußgänger geöffnet ist. Mein Angebot, das Motorrad als "Gepäckwagen" zu schieben, trifft leider nur auf wenig Gegenliebe, bei der ansonsten netten tschechischen Grenzerin. Also wieder zurück und den richtigen Übergang gesucht. Wegen der schönen Landschaft weiß ich nicht, ob ich mich wirklich ärgern soll. Ich entschließe mich dazu, das Schicksal einfach hinzunehmen und die Fahrt trotzdem zu genießen. Irgendwann erreiche ich dann auch den richtigen Grenzübergang. Die deutschen Grenzer fragen mich, was ich denn vorhätte. Als ich meine vergeblichen Versuche nach Osten zu kommen schildere, sagen sie mir, dass ich wohl noch eine länger Reise vor mir hätte, da die A4 bei Dresden auch gesperrt sei. Am liebsten würde ich jetzt umfallen. Nach nun 850 Kilometern schmerzt nicht nur der Hintern und jetzt noch solche Botschaften. Verärgert ziehe ich den Gashahn auf und werde nach einigen hundert Metern von der rot beleuchteten Kelle eines Polizisten gestoppt. "Das auch noch", stöhne ich in mich hinein. Doch der gute Mann hält nur den Verkehr auf, um einige Autos um die LKW-Schlange herumzudirigieren und winkt mich freundlich weiter. Ich schwanke zwischen Heimfahren und weiter dem Ziel zustreben. Da es bald dunkel wird, muss ich mir zunächst aber eine Unterkunft suchen. Ich halte mich nun grob Richtung Chemnitz. Grob deshalb, weil zahlreiche der kleinen Straßen gesperrt sind und selbst die Umleitungen umgeleitet werden. In den Tälern sind einige Straßen und Brücken weggespült worden. Die Menschen sind mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt. Sie haben ähnlich starre Blicke wie die tschechischen Opfer. Existenzen sind vernichtet, Geschäfte ruiniert. Ausweglosigkeit. Da eine weitere Flutwelle erwartet wird, hat die Zerstörung wahrscheinlich noch kein Ende ... Ich will mir lieber weiter oben auf dem Berg einen Schlafplatz suchen. Zum einen ist unten das meiste kaputt und zum anderen habe ich Angst in der Nacht eventuell weggespült zu werden. Ein Schild weist nach rechts zu einer Pension. Kurz vor mir biegen zwei entgegenkommende Motorräder in die gleiche Richtung ab. Gemeinsam folgen wir dem asphaltierten Feldweg aus dem Ort heraus. Lustigerweise kommen die beiden auch aus Karlsruhe und wollen wohl zum gleichen Haus. Auf dem Parkplatz der Pension stehen schon zahlreiche Moppeds, ihre Fahrer sitzen um einen großen Tisch und begrüßen uns lautstark. Die beiden Karlsruher, Iris und Klaus, haben ihr Zimmer vorbestellt. Für mich ist noch das letzte Zimmer frei, passt. In der Nähe liegt Zschopau mit dem MZ-Werk. Jetzt am Wochenende findet dort ein großen MZ-Treffen statt, deshalb ist hier auch so viel los. Die Wirtin erzählt, dass sie selbst hier oben unter Wasserschäden leiden. Durch den starken Regen in den Tagen zuvor, hatten sich Sturzbäche gebildet und sind in die Keller der Häuser gelaufen. Das meiste haben sie schon wieder in Ordnung gebracht, aber z. B. der Teppichboden in meinem Souterain-Zimmer ist immer noch feucht. Zusammen mit Iris und Klaus trinke ich erst mal ein Bier, bevor wir das Abendessen bestellen. Jeder erzählt von seinen bisherigen Erlebnissen und wir diskutieren mit dem Wirt, wie wir wohl am besten nach Osten kommen könnten. Während des Frühstücks hören wir das lokale Radioprogramm. Zahlreiche gesperrte Straßen werden aufgezählt, doch die A4 ist nicht dabei. Nur die Abfahrten in die Dresdner Innenstadt seien gesperrt. Das sind doch mal gute Nachrichten. Vorbei an der berühmten Augustusburg fahre ich nach Chemnitz und dort auf die Autobahn. Noch 65 Kilometer bis Dresden. Auf der rechten Spur rollen zahlreiche Konvois verschiedener Hilfsorganisationen, wie THW, Malteser, DRK, BRK usw. Richtung Dresden. Das Ausmaß der Zerstörung ist sicher unvorstellbar groß und lt. den Radionachrichten von heute Morgen wird der Höchststand der Elbe für heute Abend erst noch erwartet. Zu meiner Freude ist die A4 bei Dresden offen. Um 10:56 Uhr komme ich endlich über die Elbe. Auf der Brücke kann ich einen kurzen Blick zur Seite werfen und sehe in einiger Entfernung, wie das Wasser die Ufer überspült hat und es bei einigen Gebäuden bis fast zum ersten Stockwerk reicht. Bis Bautzen sind es nun noch knapp 70 langweilige Autobahnkilometer. Ich durchquere Bautzen und wundere mich über die zweisprachigen Orts- und Straßenschilder. Zuerst denke ich, dass es tschechisch oder polnisch sei, aber Falk klärt mich später auf, dass es sorbisch ist und das die Sorben eine ethnische Minderheit mit eigener Sprache in dieser Gegend seien. In Zittau überfahre ich die Grenze nach Polen. Ein kleiner Parkplatz mit Markt, links eine Tankstelle, rechts eine Tankstelle und schon bin ich an der tschechischen Grenze und wieder aus Polen draußen. In Tschechien kurve ich auf kleinen bergigen Sträßchen Richtung Südosten. So komme ich zwar nicht besonders schnell vorwärts, aber das will ich nun auch nicht. Die anderen Twinner beim Treffen sind sicher auf einer Ausfahrt und ich möchte nun die Landschaft genießen. Die Gegend erinnert mich teilweise an den Schwarzwald, nur das viel weniger Verkehr herrscht. Bei Hradec Králové fängt es kurz an zu tröpfeln, aber die einsame dunkle Wolke über mir ist schon bald wieder weg. Nach kurzem Suchen finde ich die richtige Straße Richtung Opocno, wo das ATiC-Treffen stattfindet. Sie führt mich idyllisch durch ländliche Gebiete mit einsamen Höfen und kleinen Dörfern. Opocno selbst ist im Vergleich dazu ein etwas größerer Ort, mit einem Schloss und großem Marktplatz. Ich durchquere den Ort und finde dahinter den Campingplatz direkt an einem See, der die Basis des Treffens bildet. Wie vermutet sind nur einige wenige da, der Rest ist gerade auf Tour. Dafür brutzelt auf dem Grill schon die Spansau, das Essen für heute Abend. Nachdem das Zelt steht und ich vom Duschen zurück bin, trudeln nach und nach die anderen ein. Dann beginnt das große Schrauben. Ingo muss seinen Gasgriff gangbar machen, andere wechseln Reifen und wieder andere schrauben am Windschild herum. Zwischendurch wird Bier frisch vom Fass gezapft und auch das ein oder andere Stück der Spansau verzehrt. Zu vorgerückter Stunde braut Udo seinen Grolla (Hauptanteile: Orangenschalen, Kaffee, Zucker, Grappa) zusammen und jeder muss von dem Zeug mindestens einen Schluck aus einem speziellen Holzgefäß nehmen, das aussieht wie eine alte Tellermine. Als ein Regenschauer niedergeht, flüchten die einen in ihre Zelte, die anderen unter ein paar Gartenpavillons, die vor Gastgeber Petrs Wohnwagen stehen. Der Morgen sieht zum Glück wieder sonnig aus. Im Schwimmbad nebenan gibt es ein Frühstücksbuffet und ein kleiner Plan für die Tour steht auch schon. Was will man mehr. Unsere Gruppe setzt sich zusammen aus Arnd, Falk, Bernd, Guido mit Freundin Merle und meiner Wenigkeit. Unter Arnds Führung fahren wir auf möglichst kleinen Wegen Richtung Osten. Ziel ist Orlické Hory, ein Gebirgszug an der polnischen Grenze. Unterwegs stinkt es immer wieder mal nach Benzin. Als Übeltäter haben wir Guidos Maschine ausgemacht, aber ein Leck oder ähnliches finden wir nicht. Egal, wir fahren weiter und freuen uns über die Kurven. Wie schon das Erzgebirge, ähnelt auch die Gegend hier einer Mischung zwischen Schwarzwald und Vogesen. Der Höhenmesser im GPS zeigt bis zu 800 m Höhe an. Vielleicht auch manchmal mehr, aber ich schaue nicht oft auf die Anzeige. Bei einer Bunkeranlage machen wir Rast, aber es ist viel zu heiß, um da hinaufzusteigen. Wir gammeln lieber auf dem Parkplatz rum - Guido sammelt Pilze - und beobachten, wie ein Arbeiter ein Durchfahrt-Verboten-Schild aufstellt und zwar genau in unserer geplanten Fahrtrichtung. Einige Autofahrer stehen dann davor und wissen nicht, ob sie jetzt weiterfahren sollen oder nicht. Als einer von ihnen das "Eis bricht" und durchfährt, folgen die anderen - wir natürlich auch. Weiter unten wird die Straße neu geteert und die Baufahrzeuge versperren die Fahrbahn. Mit unseren Enduros rollen wir in einen Feldweg, wenden dort und fahren den gleichen Weg wieder zurück. Nun müssen wir uns einen anderen Heimweg suchen. Arnd hat auf der Karte eine Offroad-Verbindung gefunden, die wir ausprobieren wollen. Zunächst geht es über einen verspurten Wiesenweg. Durch die Regenfälle in den vorangegangenen Tagen ist er ziemlich schmierig, was Guido dazu verleitet, seine Maschine abzulegen. Nachdem das Mopped wieder steht, tauchen wir auf einem steilen Weg in einen Wald hinab. Hier ist der Untergrund noch schmieriger, so dass auch Arnd seine leichte F650 nicht mehr halten kann. Gemeinsam stellen wir die Maschine wieder auf, während Guido ohne Sozia den weiteren Weg erkundet. Leider, oder besser zum Glück, ist der Pfad weiter unten von einem Bach weggerissen worden. Die Stelle kann auch nicht umfahren werden, so dass wir wieder umdrehen müssen. Leichter gesagt als getan, da die Reifen auf dem steilen rutschigen Hang durchdrehen und keinen bzw. kaum Vortrieb bringen. Die anderen haben Straßenreifen drauf, ich bin der Einzige mit Stollen, aber mein TKC will hier auch nicht so recht zupacken. Guido wird von Falk und Arnd bis zum Standpunkt unserer Maschinen hochgeschoben. Hier drehen wir umständlich unsere Twins auf dem schmalen Weg um. Ab diesem Punkt geht es dann mit leidlichem Grip und viel Umherrutscherei wieder nach oben. Endlich wieder auf dem Asphalt, hat keiner mehr große Lust auf weitere kraftraubende Offroad-Abstecher. In einem Bogen fahren wir dann Richtung Opocno. Unterwegs treffen wir auf eine Oldtimer-Rallye. Uralte Autos und Motorräder röhren vorbei. Damals gab es halt noch keine so strengen Geräuschvorschriften wie heute. Ab und zu wird an den alten Fahrzeugen am Straßenrand geschraubt, aber es scheinen nur Kleinigkeiten zu sein. Zurück in Opocno führt uns Arnd zum "Stammlokal" der Treffengemeinde. Hier treffen wir auch auf einige der anderen Teilnehmer. Wir organisieren einen großen Tisch und lassen uns das verspätete Mittagessen, es ist schon 15:00 Uhr, schmecken. Zum Schluss gibt es zwar noch ein paar Missverständnisse wegen des Nachtischs. Doch schließlich ist jeder zufrieden, auch Falk, der so lange auf seinen Topfenpalatschinken mit Eis warten musste. Während die anderen zum Campingplatz fahren, versuche ich die Stelle zu finden, von der aus das Schloss auf dem Bild in der Einladung fotografiert wurde. Ich umkreise Opocno und biege in einen Feldweg ein. Nach wenigen Kilometern erreiche ich wieder den Ortsrand. Aber von allen evtl. Standorten des Fotografen aus, gibt es keine völlig freie Sicht auf die Gebäude hoch oben auf dem Felsen. Auf einem mehr nach gemauertem Bachbett aussehendem Weg rolle ich steil hinunter und auf der anderen Seite genauso steil wieder hinauf und bin dann direkt am Schloss. Vorbei am Marktplatz und "unserem" Lokal fahre ich zum Campingplatz zurück. Dort geht die Schrauberei vom Vortag weiter. Reifen werden geflickt und Andreas hat ein defektes Hinterradlager an seiner RD04. Beim Wechsel des Lagers stellen wir fest, dass nicht das Lager sondern der Lagersitz in der Nabe ausgeschlagen ist. Wir kleben das neue Lager mit Loctite ein, damit Andreas und seine beste Sozia Bettina wenigstens heil Nachhause kommen. Dort muss er wohl oder übel die Nabe oder gar das ganze Rad wechseln. Jetzt erfahren wir auch, das Organisator Petr für uns alle das Abendessen in einem Lokal reserviert hat. Wenn wir das gewusst hätten, wäre das Mittagessen ausgefallen oder zumindest stark eingeschränkt gewesen. Wenigstens wandern wir zu Fuß in den Ort, in der Hoffnung dadurch noch etwas Hunger zu bekommen. Am Morgen bin ich schon um halb sechs wach und kann nicht mehr schlafen. Ich fange an meine Siebensachen zusammenzupacken und baue das vom Tau nasse Zelt ab. Nach einer Katzenwäsche und ohne Frühstück mache ich mich dann auf den Heimweg. Auf dem Weg nach Hradec Králové kann ich noch einige schöne Fotos vom Sonnenaufgang schießen. Ohne Probleme komme ich dann durch Prag und Pilzen durch. Hier hat das Hochwasser zum Glück wieder nachgelassen. An der Grenze fragt mich ein freundlicher Zöllner nach meinen Erlebnissen im Allgemeinen und meiner Zufriedenheit mit der Twin im Speziellen aus. Toll mal auf nette Uniformierte zu treffen. Auf der Autobahn Richtung Nürnberg überholt mich ein schwachsinniger Audi-Fahrer mit einem Affenzahn rechts und zieht knapp vor mir auf meine Spur, damit er nicht auf das Auto knallt, das ich gerade überholen wollte. Vor Schreck wäre ich beinahe in den Leitplanken gelandet. Irgendwie habe ich die Schnauze von der Autobahn voll, es ist eh noch früh am Tag und das Wetter ist prima. Also fahre ich auf den Landstraßen weiter. Ich suche mir den Weg ins Altmühltal, da aber auch dort einige Strecken gesperrt sind, kann ich leider nicht immer direkt durchfahren sondern muss mal nach rechts und mal nach links die Hügel hinauffahren um diese Stellen zu umgehen. Wieder im Württembergischen ist es sehr heiß und ich würde mich gerne in ein Eislokal setzen und ein schönes Eis essen. Aber alle Eisdielen, an denen ich vorbeifahre, sind total überfüllt und ich habe keine Lust auf einen freien Platz zu warten. So kurve ich gemächlich, aber unter der Hitze leidend weiter und erreiche bald darauf mein Heim. Ein paar schöne, aber durch die Überschwemmungen auch nachdenkliche Tage sind zuende. Es gab einige Stellen in den überschwemmten Gebieten, an denen ich in Versuchung kam das eine oder andere Bild zu schießen. Aber aus Respekt vor den Opfern wollte ich nicht die Kamera zücken und sie mit ihren zerstörten Häusern und Straßen auf die Platte bannen. Ich glaube auf solche Bilder kann man gut verzichten. Tatkräftige Hilfe und finanzielle Unterstützung sind hier sicher viel angebrachter als Sensationsgier ... |
|
[Bericht] - Album 1 ⇒ |