Malta 2017: Valletta ⇒ Album 1 |
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Valletta (maltesisch auch il-Belt Valletta, il-Belt Valetta, Valetta oder il-Belt − italienisch auch La Valletta) ist die Hauptstadt der Republik Malta. Sie ist sowohl nach Fläche als auch nach Einwohnerzahl die kleinste Hauptstadt eines EU-Staates. Aufgrund ihres kulturellen Reichtums wurde Valletta 1980 als Gesamtmonument in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen. Im Jahr 2018 ist Valletta Kulturhauptstadt Europas. Valletta gilt als eine der historisch am besten gesicherten Städte der Welt, denn sie wird von einem Ring aus Bastionen umgeben. Der südliche Eingang durch das einstige Stadttor wird vom St.-James- und St.-Johns-Kavalier gedeckt. Im Uhrzeigersinn folgen die nach Heiligen benannten, nur nach außen wirkenden Bastionen Michael, Andrew, Salvatore, Sebastion, Gregor, das Fort St. Elmo, Lazarus, Barbara, Anthony und James. Zur Zeit der Ritterherrschaft auf der Insel war jeweils eine der sogenannten Zungen des Malteserordens für deren Verteidigung zuständig. Die entsprechenden Mauerabschnitte sind daher auch nach den jeweiligen Zungen bezeichnet (z. B. Arragon-Curtain). Dass es auch einen Lazarus-Curtain gibt, lässt die Vermutung zu, dass hier der Lazarus-Orden, ein weiterer Ritterorden mit nahezu gleicher Geschichte wie der Malteserorden, zuständig war. Der offizielle Sitz des Ordens ist das Castello Lanzun in San Ġwann auf der Insel Malta. Valletta liegt an der Nordostküste der Insel und befindet sich auf der Landzunge Monte Sciberras, die von den beiden größten Naturhäfen des Mittelmeers Grand Harbour und Marsamxett Harbour umschlossen ist. Valletta grenzt im Südwesten an die Nachbarstadt Floriana. In Längsrichtung (Nordost-Südwest) sind die Republic Street (früher Queen's Street) und die parallel verlaufende Merchants Street von alters her die Hauptgeschäftsstraßen. Nachdem die Belagerung durch die Osmanen im Jahr 1565 mit einem militärischen Erfolg für die Verteidiger der Insel zu Ende gegangen war, entschlossen sich die Ritter des Malteserordens, auf der Landzunge des Monte Sciberras hinter dem zuvor hart umkämpften und bei der türkischen Belagerung komplett zerstörten Fort St. Elmo eine Festungsstadt nach den neuesten Erkenntnissen der Militärarchitektur und den zeitgenössischen Idealstadt-Theorien zu errichten. Die Halbinsel bot eine strategisch hervorragende Position, um die beiden großen natürlichen Häfen auf jeder Seite zu kontrollieren. Der Grundstein für diese Stadt wurde am 28. März 1566 durch den Großmeister des Ordens, Jean de la Valette gelegt. Die Planungen für die geometrische Anlage der Befestigungsmauern und des rechtwinkligen Straßennetzes stammten von dem italienischen Architekten und Festungsbaumeister Francesco Laparelli. Der Entwurf und die Fertigstellung der einzelnen Festungselemente wurden weitgehend dem maltesischen Assistenten Laparellis, Gerolamo Cassar, überlassen. Als Laparelli die Insel 1568 noch vor Abschluss der Bauarbeiten wieder verließ, übernahm sein Assistent Cassar die Gesamtleitung des Vorhabens. Am 18. März 1571 wurde der Ordenssitz mit einer feierlichen Zeremonie offiziell von Birgu in die neue Stadt verlegt. La Valette, der am 21. August 1568 in Birgu verstarb, konnte das Ende seines Projekts nicht mehr miterleben. Ihm zu Ehren erhielt die Stadt seinen Namen. Sein Nachfolger als Großmeister wurde Pierre de Monte, der den Ausbau von Valletta weiter vorantrieb. Ursprünglich planten die Ritter zur See, an der Nordflanke der Stadt ein Hafenbecken für ihre Ordensflotte anzulegen, das von der Festungsumfassung geschützt sein sollte. Der Aushub der als Manderaggio bezeichneten Anlage (im Maltesischen il-Mandraġġ) sollte als Baumaterial für die Häuser Vallettas dienen. Als dieses Vorhaben aufgegeben wurde, entwickelte sich die Baustelle zu einer Art Slum, der von Obdachlosen unter bedenklichen sanitären Bedingungen bewohnt wurde. Das Areal des geplanten Manderaggio, das sich heute als Irregularität im orthogonalen Rasterplan der Stadt abzeichnet, wurde in den 1950er Jahren mit einer Wohnsiedlung bebaut. Die Errichtung der Stadt dauerte insgesamt 20 Jahre und konnte erst durch die finanzielle Unterstützung von Papst Pius V. und dem spanischen König Philipp II. verwirklicht werden.[4] Nach Fertigstellung beherbergte Valletta 4000 Einwohner und Ordensritter aus verschiedensten Regionen Europas. Mit der Pestepidemie 1676, die 10.000 Todesopfer forderte, erlebte das junge Valletta seine erste Krise, jedoch expandierte das Bevölkerungsvolumen Maltas und auch die Einwohnerzahl der Hauptstadt im Zeitverlauf. In Bezug auf die Motive der Stadtentwicklung, gab es erst im 17. und 18. Jahrhundert einen Wandel. In dieser Zeit begannen militärische Interessen in den Hintergrund zu rücken, sodass verschiedene Bauten für die Verwaltung oder Gewerbe und Handel entstanden. Daraufhin „erblühte die Stadt und wurde eine monumentale Barockstadt“, welche mit Orten wie St. Petersburg, Prag oder Wien zu vergleichen war. Dadurch versuchte der Johanniterorden seinen Status, sowie sein Ansehen europaweit zu demonstrieren. Bis zur Kapitulation der Malteserritter unter ihrem Großmeister von Hompesch vor Napoleons Flotte im Jahr 1798, bei der kein Schuss abgegeben wurde, blieb Valletta uneingenommen und unzerstört. 1869 stieg mit der Eröffnung des Suez-Kanals die Bedeutung Vallettas als strategische Hafenstadt an. Diese Funktion wurde durch die Britische Flotte besonders im 1. Weltkrieg ausgenutzt. Erst im Zweiten Weltkrieg wurde es durch deutsche und italienische Luftangriffe weitläufig verwüstet, während die mächtigen Befestigungsmauern dem Bombenhagel trotzten (siehe Hauptartikel Belagerung von Malta (Zweiter Weltkrieg)). Der Archipel wurde dabei zeitweise mit nur drei Flugzeugen verteidigt. Der britische König verlieh dem maltesischen Volk im Jahr 1942 daraufhin das George Cross für besonderes Heldentum. Seit 1980 befindet sich die gesamte Stadt Valletta auf der UNESCO – Liste der Weltkulturerbe[7] |
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Hauptstraße "Republic Street" |
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Hauptstraße "Republic Street" |
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Straßenverkauf |
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Kleines Café |
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Der Regierungspalast |
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