Allgemeines

Die Informationen entstammen zum einen aus eigenen Erfahrungen und zum anderen aus verschiedenen unten aufgeführten Literaturquellen. Für die Richtigkeit kann keine Gewähr übernommen werden. Eine Änderung der Bestimmungen ist jederzeit möglich. Vielleicht kann der ein oder andere seine Erfahrungen an mich weitergeben um diese Seiten so aktuell wie möglich zu halten.

Lage

Tunesien erstreckt sich zwischen 30 ° und 37 ° nördlicher Breite und zwischen 7 ° 30' und 12 ° östlicher Länge. Das Land wird im Norden und Osten vom Mittelmeer, im Südosten von Libyen und im Westen von Algerien begrenzt.

Gebiet

Das Land hat eine Fläche von ca. 164.000 km^2 und ist damit fast doppelt so groß wie Österreich, bzw. halb so groß wie Deutschland. Die Ost-West-Ausdehnung beträgt ca. 200 km, von der Nordspitze zum Dreiländereck Tunesien/Libyen/Algerien sind es ca. 800 km.

Bevölkerung

Die meisten Orte und Städte liegen im fruchtbaren Norden und in der östlichen Küstenregion. In diesen Gebieten, etwa ein Viertel der Staatsfläche, lebt ungefähr die Hälfte der 8,75 Millionen Einwohner. Der südliche Wüstenteil ist nahezu unbesiedelt.

Sprache

Staats- und Amtssprache ist Arabisch. Auf Djerba und im Dahar-Gebirge werden einige Berberdialekte gesprochen. Französisch ist als Handelssprache aber auch in der Bildung und als zweite Amtssprache verbreitet.

Religion

Der Islam ist Staatsreligion in Tunesien. Über 95 % gehören zu den sunnitischen Moslems, der Rest sind jüdische und christliche Minderheiten.

Geographie und Klima

Im Nordwesten Tunesiens beginnt gleich hinter einem schmalen Küstensaum mit Buchten und kilometerlangen Sandstränden eine steil aufsteigende Bergregion, Kroumirie genannt. Hier gibt es ausgedehnte und dichte Wälder, die vorwiegend aus Kork- und Steineichen bestehen. Die Berge erreichen mit dem Djebel Rorra mit 1.203 m ihre größte Höhe und flachen dann nach Osten zu immer weiter ab. Das üppige grün im Kroumirie-Bergland kommt durch die reichhaltigen Niederschläge, die im Jahresmittel etwa 1.600 mm erreichen. Zum Vergleich: München 922 mm und Tunis 461 mm. Im Winter kann dort auch vereinzelt Schnee fallen.

Südlich der Kroumirie setzt sich das Atlas-Gebirge von Westen her kommend als Tell-Atlas fort. Allerdings sind die Berge dort nicht mehr so hoch wie in Marokko oder Nordalgerien. Der höchste Berg Tunesiens, der Djebel Chambi, ist gerade 1544 m hoch, weiter nach Osten verlieren die Berge ständig an Höhe.

Die Medjerda ist der einzige ganzjährig wasserführende Fluss des Landes, er entspringt in Algerien und erreicht in einer weiten Schwemmlandebene zwischen Bizerte und Tunis das Meer. Die Medjerda-Senke trennt das nördliche Küstengebirge vom hügeligen Ackerland des mittleren Tell und dem mitteltunesischen Bergrücken der Dorsale.

Die küstennahe Region zwischen dem Golf von Hammamet und dem Golf von Gabès wird Sahel genannt. Sahel ist arabisch und bedeutet soviel wie Küste oder Ufer. Schon seit den Römern wird dieses Gebiet intensiv landwirtschaftlich genutzt, da die Gegend vom klimatischen Einfluss des Mittelmeeres profitiert. Heute befindet sich hier mit ca. 18 Millionen Bäumen das größte zusammenhängende Ölbaumgebiet des Maghreb.

Weiter westlich erstreckt sich zwischen den Bergketten der Dorsale im Norden und den saharischen Randgebirgen im Süden das zentraltunesischen Steppenhochland, bis hinüber zur algerischen Grenze. Vom Kairouaner Becken aus steigt es allmählich auf 600 bis 800 m Höhe an. Der nördliche Bergzug der Dorsale wirt dabei wie eine Klimascheide, die die feuchten mediterranen Luftmassen von den Steppengebieten abtrennt und die Jahresniederschlagsmenge auf unter 400 mm absinken lässt. In dieser kargen und dünn besiedelten Hochebene gibt es, wenn auch nur noch in begrenztem Umfang, halbnomadische Weide- und Viehwirtschaft.

Südlich der zentraltunesischen Steppe beginnt der trockene saharische Süden des Landes, der sich bis zum etwa 450 km entfernten Dreiländereck mit Algerien und Libyen erstreckt. Dieses Gebiet bedeckt über die Hälfte des tunesischen Staatsgebiets, jedoch wohnen hier nur ca. 15 % der Bevölkerung. Der südöstliche Ausläufer des Sahara-Atlas, der sich von Algerien kommend über die Bergregion um Tamerza, die Phosphatgebiete um Metlaoui und Gafsa bis nach Meknessy hinzieht, bildet die letzte Barriere vor der Wüste. Südlich dieser Berge bestimmen Wüstensteppe, die abflusslosen Salztonsenken der großen Chotts (Salzseen) und schließlich die Vollwüste der Sahara mit endlosen Schotterebenen und den ausgedehnten Dünengebieten des Großen Östlichen Erg das Landschaftsbild.

Aufgrund der verschiedenartigen Topographie weist das tunesische Klima starke Unterschiede zwischen Nord und Süd und zwischen Küste und Binnenland auf. Teile des Landes unterliegen vorwiegend dem Mittelmeerklima, andere dem Saharaeinfluss, wobei sich beide Klimabereiche überschneiden. Der mildernde Einfluss des Meeres nimmt von der Küste zum Landesinneren hin kontinuierlich ab, während die Niederschlagsmenge ein starkes Gefälle von Nord nach Süd aufweist. Die Bergkette der Dorsale wirkt dabei wie eine Klimascheide.

Geld

Die tunesische Währungseinheit ist der Dinar (TD). Er ist unterteilt in 1.000 Millimes. Seit 1994 gibt es, zusätzlich zu den bisherigen Banknoten, neue Scheine. Niedrige Preise werden in der Regel in Millimes angegeben.

Wechselkurs (Stand: Januar 2004):

1 Euro = 1,47 TD; 1 TD = 0,68 Euro 

Die Ein- und Ausfuhr von tunesischer Währung ist verboten, was allerdings nicht tragisch ist, da der Wechselkurs in Tunesien günstiger ist (ca. 10 %). Devisen und Reiseschecks unterliegen keinen Beschränkungen, will man jedoch Devisen im Wert von über 500 TD wieder ausführen, muss die Fremdwährung bei der Einreise offiziell deklariert werden. Alle Umtauschquittungen sollten aufgehoben werden, man kann bei der Ausreise gegen deren Vorlage bis zu 30 % des eingewechselten Betrags (max. 100 Dinar pro Person) wieder zurücktauschen. Wer in Tunesien Flug- oder Fährtickets kaufen bzw. umbuchen möchte, sollte sich bei der Bank den Tausch des dafür erforderlichen Betrages auf einem so genannten Bon de Passage bestätigen lassen. Das Formular gibt es bei der jeweiligen Reiseagentur.

Euroschecks können gegen Vorlage des Reisepasses nur bei großen Banken und in einigen Hotels eingelöst werden. Der Höchstbetrag ist 200 TD.

Kreditkarten (Visa, American Express, Eurocard und Diner´s Club) werden in den Touristenzentren von vielen größeren Hotels und Restaurants angenommen. Auch in Reisebüros und in besseren Geschäften werden sie akzeptiert. In den weniger stark besiedelten Gebieten sollte man jedoch immer genügend Bargeld dabei haben, da die Banken teilweise eigenwillige Öffnungszeiten haben.

Öffnungszeiten der Banken

Von Juli bis ca. Mitte September haben die Banken im allgemeinen Mo - Fr von 08:00 bis 11:00 Uhr geöffnet. In der übrigen Zeit Mo - Do von 08:00 bis 11:00 und von 14:00 bis 16:00 Uhr, Fr von 08:00 bis 11:00 und von 13:30 bis 16:00 Uhr. und von 14:00 bis 16:00 Uhr geöffnet.

Reisezeit

Für die ganze Zentralsahara gelten die gleichen Reisezeiten, Oktober bis April, wobei die klarsten und angenehmsten Monate meist November und Dezember sind, Januar und Februar sind kalt, so dass man abends eine Daunenjacke braucht. Im April sind bereits vereinzelt sehr heiße Temperaturen zu ertragen. Die Sommermonate sind für Saharatouren ungeeignet. An der Küste muss man ab und zu mit u. U. heftigen Regen rechnen, das Wetter gleicht hier Südeuropa.

Anreise

Auf dem Landweg fährt man in 1-2 Tagen nach Genua oder Marseille, von hier in einer Tagesreise (20 - 24 h) mit der Fähre nach Tunis.

Die Kosten liegen bei ca. € 300.-/Person inkl. Motorrad, hin und zurück in einer 1. Klasse Kabine. Seit Mitte 1998 gibt es das Essen in der 1. Klasse nur gegen Aufpreis, ca. € 25 für Frühstück, Mittag - und Abendessen.

Wer sein Motorrad auf dem Anhänger zum Hafen nach Genua bringt, kann sein Transportgespann hier sicher parken.

Einreisebestimmungen

Es genügt ein Reisepass mit mindestens noch sechsmonatiger Gültigkeitsdauer. Für Deutsche und Österreicher besteht keine Visumpflicht. Für Fahrzeuge ist eine grüne Versicherungskarte vorgeschrieben, die für Tunesien gültig geschrieben sein muss, ansonsten muss an der Grenze eine Kurzhaftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Die Fahrzeuge werden in den Pass eingetragen. Sind Fahrer und Fahrzeughalter unterschiedliche Personen, so muss vom Halter eine bestätigte Erlaubnis (ADAC) für die Benutzung in französischer Sprache mitgeführt werden.

Diplomatische Vertretungen

Tunesische Botschaft
Godesberger Allee 103
D-53175 Bonn
Tel.: (0228) 376981
Fax: (0228) 374223