Neuland Wüste - Einstiegsländer für Beginners


Der Neuling in Punkto Wüstentouren wird sich sicher erst einmal einem erfahrenen Reisepartner anschließen, um von ihm zu lernen und und sich etwas sicherer auf dem fremden Terrain zu fühlen. Besteht diese Möglichkeit nicht, sollte man je nach Fahrkönnen, Eignung des Motorrads, Zeitaufwand und Geldbeutel dem gewünschten Ziel nähern. Die klassischen Saharaländer sind Marokko, Tunesien, Algerien und Libyen. Länder wie Niger, Mali, Tschad, Ägypten usw. lasse ich wegen der oft instabilen politischen Verhältnisse und/oder wegen des entsprechenden Reiseaufwandes hier aus.

Ankunft in Marokko

Ankunft in Marokko (1987)

Marokko

Marokko ist gut für Anfänger geeignet. Das Land ist politisch stabil und westlich orientiert, es gibt eine gute Infrastruktur, viele der Pisten sind nicht zu lang und nicht zu schwierig, letzteres kann sich allerdings schon nach einem Regenschauer stark ändern! Das Land ist auch kulturell sehr interessant, man muss also nicht nur im Dreck rumfahren und es gibt nur wenige Sprachprobleme, so man ein klein wenig französisch und englisch sprechen kann. Nachteil ist die lange Anfahrt.

 

Tunesien

Wer nach Tunesien fährt, kann sich über die, im Vergleich zu Marokko, kurze Anfahrt, z. B. zum Hafen von Genua freuen. Tunesien ist in den meisten Dingen Marokko sehr ähnlich. Hier findet man allerdings mehr Sandwüste und nicht ganz so viele kulturelle Stätten. Für die Dünenetappen sollte man schon ein gewisses Fahrkönnen mitbringen, dafür hat man dort eher das Gefühl in der Sahara zu sein, als in Marokko.

 

Algerien Libyen/Algerien

Für diese Länder ist der Aufwand schon erheblich größer, will man nicht nur am Rande der Wüste bleiben. Reichen für Marokko und Tunesien meist die Serientanks aus, so ist man ohne Begleitfahrzeug auf große Tanks angewiesen. Durch die Länge der Etappen und die ungleich großen Entfernungen zu Versorgungsmöglichkeiten, steigen auch der notwendige Vorrat an Wasser und Nahrungsmittel sowie an Ersatzteilen für die Fahrzeuge. Reisen in diese Länder haben schon Expeditionscharakter, wenn man sich nicht leichtsinnig in Gefahr begeben will.

Link: Nähere Infos zu verschiedenen Ländern gibt es hier!

 

Die Anfahrt
Schon bei der Anfahrt scheiden sich die Geister. Sogenannte "echte Biker" rollen auf eigener Achse zum Hafen. Da man eher zur kälteren Jahreszeit in die Wüste fahren sollte, kann es da Probleme mit den Wetter-/Straßenverhältnissen geben. Eine Alternative ist der Autoreisezug, der sich immer stärkerer Beliebtheit erfreut, aber deswegen oft ausgebucht ist. Leider fährt er auch nicht zu jeder Jahreszeit.

Link: Nähere Infos gibt es hier: DB-Autoreisezug.

Ich persönlich ziehe die Anreise mit dem PKW und der Maschine auf dem Anhänger vor. Das Motorrad kann Zuhause in Ruhe in den entsprechenden Wüstentrimm gebracht werden - oft sind manche Umbauten am Rande der Legalität, z. B. spezielle Reifen, leichte Auspuffanlagen oder der ein oder andere Tankumbau - und manchmal weiß man auch nicht, ob die Maschine nach der Reise noch fahrtüchtig genug ist, um die Strecke vom Hafen bis zum Heimatort noch zu schaffen :-). Je nach Wohnort und Jahreszeit spart man sich auch eine lange Anfahrt unter evtl. widrigen Bedingungen und man spart vor allem Zeit. Zum einen Zeit auf der Fahrt selbst - im Auto kann man sich beim Fahren abwechseln, die Nacht durchfahren oder auch bei winterlichen Verhältnissen starten. Zum anderen Zeit vor oder nach dem Übersetzen, weil man nicht die evtl. abgefahrenen (Straßen-) Reifen gegen geländetauglichere tauschen oder auch die Übersetzung verkürzen muss. Auch die monetäre Seite sollte man nicht vergessen. Zu mehreren im Auto mit Anhänger oder im Transporter fährt man um einiges günstiger, als wenn jeder auf seinem Mopped sitzt. Spritkosten, Autobahngebühren, Reifenverschleiß usw. können sich zu beträchtlichen Summen addieren, so dass An- und Rückfahrtskosten oft teurer sind, als ein mehrwöchiger Urlaub in Nordafrika.

Bequeme Anfahrt zum Hafen

Bequeme Anfahrt zum Hafen

Doch wohin mit dem Transportfahrzeug während der Tour? Auch dafür gibt es Abhilfe, hier gibt es Tipps zum Parken des Anhängergespanns oder des Transporters:

Link: Wo Parken?!