Jordanien

Länderinfo Jordanien


Die Informationen entstammen zum einen aus eigenen Erfahrungen und zum anderen aus verschiedenen unten aufgeführten Literaturquellen. Für die Richtigkeit kann keine Gewähr übernommen werden. Eine Änderung der Bestimmungen ist jederzeit möglich. Vielleicht kann der ein oder andere seine Erfahrungen an mich weitergeben um diese Seiten so aktuell wie möglich zu halten.

 

Lage

Nahe der süd-östlichen Küste des Mittelmeers gelegen, grenzt Jordanien im Norden an Syrien, im Nord-Osten an den Irak, im Westen an Israel und Palästina und im Osten und Süden an Saudi Arabien.
Das Land des Jordans und seine Menschen haben sich im Laufe der Jahrhunderte aus wechselnden Zivilisationen entwickelt. Jordanien war dabei immer schon eine Verbindungsstraße zwischen Ost und West. Seine zentrale Lage hat ihm eine strategisch und wirtschaftlich wichtige Stellung gegeben, die es zu einem aufregenden Handels- und Kommunikationspunkt zwischen Ländern, Menschen und Kontinenten macht.

 

Gebiet

Jordanien ist ein vergleichsweise kleines Land von 92.300 km2, das mit dem Auto bzw. Motorrad in ungefähr vier Stunden durchquert werden kann. Seine unterschiedlichen Gebiete und Landschaften lassen es jedoch größer erscheinen, als es ist.

 

Bevölkerung

Jordaniens Bevölkerung beträgt 3,5 Millionen Menschen (Januar 1992). Jordaniens jährlicher Bevölkerungszuwachs von rund 3,4 % ist durch die hohen Geburtenraten und fallende Sterberaten zu erklären.

Jordaniens Stabilität in einer unruhigen Region hat viele Flüchtlinge und Zeitresidenten aus benachbarten Regionen, wie z. B. dem Gaza-Streifen und dem Libanon, angezogen. In den letzten Jahren sind aber auch Tausende von Ex-Jordaniern aus dem Ausland zurückgekehrt.

Ungefähr 64 % der Jordanier leben in Großstädten, wie Amman, Zarqa, Irbid, Salt, Mafraq, Karak, Tafileh, Maán und Aqaba. In Amman der Hauptstadt leben alleine 40 % der Landesbevölkerung. Obwohl der nationale Trend zur Verstädtung geht, behält Jordanien eine starke ländliche Identität, die auf dem dörflichen und bäuerlichen Leben basiert, bei. Was Außenseitern wie ein westlicher Lebensstil vorkommt, ist in Wahrheit eine Kombination aus westlichem Lebensstil mit östlichen Traditionen und Werten. Ein Bespiel dafür ist, dass obwohl viele Frauen auch außerhalb des Hauses arbeiten, aber die Konzentration der Kultur noch immer bei der Familie liegt. Die Familie ist dabei das Wichtigste und Vorrangigste in Jordanien.

 

Sprache

Die offizielle Sprache ist Arabisch, doch auch Englisch wird in weiten Teilen des Landes gesprochen. Sowohl Jordaniens Fernsehen, als auch Radio Jordan haben Sendungen in Englisch in ihrem Programm. Französisch und Deutsch wird ebenfalls von einigen Leuten gesprochen, die geschäftliche oder kulturelle Interessen in Frankreich oder Deutschland haben.

 

Religion

Die Mehrheit der Bevölkerung (95 %) sind Sunnitische Muslime. Etwa 4 % sind Christen, der Rest gehört kleinen Gruppierungen; wie den Circassianen, den Chechen und den Armeniern, an.

 

Ethnischer Ursprung

Die moderne Geschichte Jordaniens führt die Bevölkerungszusammensetzung des Landes auf die vielen ethnische Hintergründe zurück. Die "gebürtigen" Jordanier sind die Bedou (Beduinen) und die Bewohner der befestigten Dörfer und Städte, die schon seit Tausenden von Jahren existieren.

Die Bedou sind die Bewohner der halbtrockenen, steppen-ähnlichen Wüste, genannt die Badia. Ursprünglich nomadische oder halb-normadische Wüstenbewohner, zogen die Bedou von der Jahreszeit abhängend, nach von der fortschreitenden Dürrebedrohung festgelegten Routen, umher. Im Winter gingen sie in die reichen Gebiete des Jordan Rift Valley, um den harten Wüstenbedingungen zu entfliehen. Als traditionelle Hirten nahmen sie ihre Tiere, Familien, Zelte und wenige Habe mit. Heute sind die meisten Bedou Städter o der Halbnomaden.
Auch verschiedene Gemeinschaften bereicherten Jordaniens Kultur, so z. B. die Ende des 19. Jahrhunderts aus den Kaukasus gekommenen Circassianen. Die Loyalität der Circassianen zu König Abdullah und ihre Kenntnis im Bereich der Landwirtschaft veranlassten den König, ihnen Ländereien abzutreten. Die Circassianen hatten außerdem führende Positionen in der Armee inne und dienten als des Königs zeremonielle Leibwächter. Obwohl sie Jordanien treue und aufrichtige Muslime waren, behielten sie ihre eigenen Sitten und Bräuche bei. Sie sprechen neben ihrer Landessprache auch noch ihre eigenen Sprache. Auch die Chechen, ebenfalls ein Volk aus dem Kaukasus, behielten ihre Sitten und ihre eigene Sprache bei.

Eine weitere Gruppe von Einwanderern sind die Armenier. Im Gegensatz zu den Circassianen und Chechen sind die Armenier Christen. Auch sie haben ihre Sitten, Bräuche und die eigene Sprache beibehalten. Ihr handwerkliches Geschick machten sie zu den Führenden in der Goldschmiederei, der Photographie und der Maschinenwartung; daher sind sie heute in allen wirtschaftlichen Bereichen zu finden.
Die Gastarbeiter bringen weitere Einflüsse in das gesellschaftliche Leben Jordaniens. In Jordanien leben und arbeiten beinahe 100.000 Ägypter, 50.000 Philipinos, Sri Lankis, Inder, Pakistanis, Syrer, Libanesen, Europäer und Amerikaner.

 

Geographie und Klima

Jordanien kann in drei physiographische Regionen, die jede für sich ein besonderes Klima hat, unterteilt werden:

1. Das Hochland

Das Hochland, das die Berge und hügeligen Gebiete umschließt, verläuft von Nord nach Süd durch das Land. Es wird von vielen Flusstälern- und betten, so z.B. des Wadi Mujib, Wadi Musa, Wadi Hassa und Wadi Zarqa durchzogen.
Das Hochland ist keinesfalls einheitlich in Höhe und Klima. So variiert die Höhe der einzelnen Berge zwischen 600 und 1600 Metern über dem Meeresspiegel. Das Klima wechselt, obwohl es generell kalt und nass ist, von Gebiet zu Gebiet.
Im Hochland sind auch die meisten Überbleibsel vergangener Zivilisationen zu finden, so z.B. in den Städten wie Jerash, Petra, Philadelphia (Amman), Madaba Gadara (Umm Qais) und Karak.
Und aus den selben Gründen, wie schon damals, dem Reichtum an Wasser und der zentralen Lage, ist das Hochland auch heute noch dicht besiedelt (die meisten Großstädte Jordaniens liegen hier). Vor allem Obstbäume, Gemüse und Getreide werden dort angebaut. Die Durchschnittstemperatur in Amman liegt in Januar bei 8,1 °C und im Juli bei 25,1 °C.

2. Rift Valley

Westlich vom Hochland verläuft das Jordan Rift Valley (Senkungsgraben des Jordan), ausgehend von der Türkei im Norden (durch Syrien, Jordanien zum Roten Meer) bis nach Ostafrika im Süden quer durchs Land.
Das Rift Valley liegt über 400 Meter unter dem Meeresspiegel (es ist damit der tiefste Punkt der Erde) und erreicht eine Weite von 15 Kilometern. Es umschließt das Flussbett des Jordans (dem Ghor im Arabischen), das Tote Meer, den Wadi Araba und Aqaba. Das Rift Valley ist reich an Wasservorkommen, thermisches Mineralwasser inbegriffen. Ein Erholungsort, vervollkommnet durch Luxushotels, bietet es therapeutische Behandlung in Zarqa Maín mit über 60 Mineralquellen an. Das Becken ist aber auch reich an Acker land und das ganze Jahr über warm. Neben den Bauern, die dort ganzjährig leben, ist es das Winterquartier der Bedou.
Das Rift Valley endet im Süden Aqabas, in einen tropischen Ferienort, umgeben von Bergen; Aqaba ist das ganze Jahr warm und sonnig, das macht es zu einem besonderen Anziehungspunkt für Touristen; außerdem bietet es die spektakulärste Unterwasserwelt der Welt. Die Einwohner Aqabas haben sich auf den internationalen Handel spezialisiert. Aqaba hat einen regionalen Hafen, Jordaniens einzigen maritimen Absatzmarkt. Die Durchschnittstemperatur liegt bei 15,6 °C im Januar und 32,5 °C im Juli.

3. Wüstenregionen

Die Wüstenregion im Osten des Landes ist die Ausdehnung der Arabischen Wüste und nimmt 2/3 des Landes ein. Da es in dieser Wüste auch zu Niederschlägen kommt, kann man aber nicht nur von einer Wüste sprechen, sondern spricht man hier von einer Steppe. Im Winter und im Frühling wachsen dort auch viele Pflanzen in dem Gebiet der Bedou. Zwischen Tag und Nacht, Sommer und Winter sind die Temperaturunterschiede sehr groß. So kann es im Sommer bis zu 40 °C warm werden, in den Winternächten aber bitterkalt und windig.

Geld

Wechselkurs (Stand: Oktober 2000):

1 DM = 0,3165 JD; 1 JD = 3,1592 DM

Der Jordanische Dinar (JD) besteht aus 1.000 Fils, angegebene Preise haben deshalb drei Nachkommastellen. Anhaltspunkt für die Kurse (Stand 1994): 1 US-$ = 0,681 JD; 1 DM = 0,420 JD. Nach unserer Erfahrung wurden lieber DM statt Dollar eingetauscht. In manchen Banken und Wechselstuben (Amman, Aqaba) werden auch Euroschecks angenommen. Kreditkarten akzeptieren nur wenige größere Hotels.

 

Landkarten

Leider gibt es nicht viele brauchbare Karten von Jordanien, oft stimmen die Angaben nicht mit den tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort überein.

 

Literatur

 

Reisezeit

Die günstigste Reisezeit ist von Mitte März bis Ende Juni und von September bis Anfang November. Der Hochsommer gleicht Aqaba einem Brutofen, dafür kann man dort auch im Januar noch baden. In den Wintermonaten können einige Straßen durch starke Regenfälle unpassierbar werden, in den Bergen kann es sogar schneien. In den Wüstenregionen gibt es im Frühjahr oft Staub- und Sandstürme.

 

Anreise

Am schnellsten ist natürlich der Luftweg. Wer lieber die Überlandroute über den Balkan, die Türkei und Syrien wählt, oder sich einer der wenigen Fährverbindungen (von Italien nach Griechenland und von Griechenland nach Israel) bedient, sollte sich im klaren sein, dass allein für die Hin- und Rückreise gute 10 Tage nötig sind. Wir fuhren ab Triest mit der Fähre nach Patras (36 h), von Patras auf dem Landweg (ca. 220 km) nach Athen (Piräus) und nahmen ab Athen die Fähre nach Haifa (ca. 60 h, inkl. ca. 4 h Aufenthalt auf Rhodos und ca. 9 h Aufenthalt auf Zypern). Wenn man die Verbindung geschickt wählt, kommt man morgens in Patras an und kann am gleichen Abend in Athen auf die nächste Fähre.

Von Piräus aus betreiben zwei Gesellschaften eine Fährverbindung nach Haifa, donnerstags abends fährt Salamis Lines (Schiffsname: Nissos Kypros) und montags abends Poseidon Lines (Schiffsname: Sea Harmony), wobei letztere durch etwas unfreundlichen Service auffiel und das Schiff auch nicht das sauberste war. Informationen (Prospekte, Fahrpläne usw.) über die Fähren von Piräus aus nach Haifa gibt es bei:

Viamare Seetouristik
Apostelnstr. 9
50667 Köln
Tel.: (0221) 2573781
Fax: (0221) 2573682

 

Einreisebestimmungen

Für die Einreise nach Jordanien ist ein Visa notwendig, das man bei der Botschaft in Bonn, bzw. bei einem der unten genannten Konsulate bekommt. Für Fahrzeuge ist ein Carnet de Passages notwendig. Wir konnten mit den Motorrädern von Israel aus nicht nach Jordanien einreisen. Andere Reisende berichteten uns, dass sie keine Schwierigkeiten dabei hatten. Also hängt es, wie so oft in arabischen Ländern, von der Tagesform der Zöllner ab.

Hinweise zur Visa-Erteilung für Jordanien

Folgende Unterlagen müssen bei Beantragung eines Visums eingereicht werden:
1. gültiger Reisepass, der bei Antragstellung noch mindestens 6 Monate gültig sein muss.
2. ausgefülltes Antragsformular (einfach).
3. 1 Passbild
4. frankierter und adressierter Rückumschlag (Einschreiben).
5. Zahlungsbeleg

Gebühren für deutsche Staatsangehörige

DM 44.- pro Touristen-/Transitvisum, Gültigkeitsdauer 3 Monate bei einmaliger Einreise.
DM 84.- pro Touristen-/Geschäftsvisum, Gültigkeitsdauer 3 Monate bei zweimaliger Einreise.
Gültigkeit: 3 Monate ab Datum der Ausstellung.
Die Gebühren für Staatsangehörige anderer Nationen sind unterschiedlich und können erfragt werden.

Zahlungsweise der Gebühren

Per Banküberweisung:
Konto NR.:4051964904
BLZ.:12080000
Dresdener Bank AG Berlin

Touristeninformation

Jordan Tourist Board
Weserstr. 4
60329 Frankfurt
Tel.: (069) 92 31 88 70

 

Diplomatische Vertretungen