Türkei

Länderinfo Türkei


 

Die Informationen entstammen zum einen aus eigenen Erfahrungen und zum anderen aus verschiedenen unten aufgeführten Literaturquellen. Für die Richtigkeit kann keine Gewähr übernommen werden. Eine Änderung der Bestimmungen ist jederzeit möglich. Vielleicht kann der ein oder andere seine Erfahrungen an mich weitergeben um diese Seiten so aktuell wie möglich zu halten.

 

Sprache

Die Landessprache ist türkisch im kurdischen Teil wird kurdisch gesprochen. Die kurdische Sprache und die Traditionen wurden früher von der türkischen Regierung unterdrückt. Seit Mitte 2004 ist eine zunehmende Akzeptanz zu verzeichnen, es gibt sogar kurze Fernsehsendungen in kurdischer Sprache. Grund ist der Wunsch der Türkei in die EU aufgenommen zu werden, doch dazu muss die Regierung die Einhaltung der Menschenrechte gewährleisten.

Je touristischer die Gegend, desto eher sprechen die Leute auch englisch oder gar deutsch. Mit Englisch sind wir überall im Land ganz gut durchgekommen, auch in den abgelegenen Gegenden.

 

Geld

In der Türkei wird mit Türkischen Lira (TL) bezahlt. Zum Stand 5/2004 war der Kurs 1 € = 1,835 000 TL

 

Landkarten

 

Literatur

Viele Reiseführer behandeln nur die touristischen Regionen, aber nicht die gesamte Türkei. Als Individualreisender ist ein Führer für das ganze Land sicher sinnvoller. Bei unserer Tour war der folgende am aktuellsten:

 

Anreise

Die Türkei ist kein Nahziel. Mehr als 2.000 km sind zu überwinden, wenn man von Mitteleuropa zum südöstlichen Mittelmeer vordringt. Grund genug, über die Anreise nachzudenken.

Hier gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Zum einen auf dem Landweg, z. B. über Österreich, Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Oder aber auch durch Ex-Jugoslawien und Albanien, wobei man da auf jeden Fall die Infos des auswärtigen Amtes beherzigen sollte. Zum anderen kann man nach Italien fahren und von Venedig, Triest, Ancona oder Brindisi aus mit einer Fähre nach Griechenland übersetzen. Von da aus entweder über Thessaloniki auf dem Landweg oder über die griechischen Inseln auf dem Seeweg weiter. Normalerweise dauern die Überfahrten von Triest und Ancona aus 36 Stunden. Seit einiger Zeit gibt es auch schnellere Fähren, die nur 24 Stunden benötigen.

Einreise mit eigenem Fahrzeug

Für die Einreise mit dem eigenem Fahrzeug ist ein gültiger Reisepass, der nationale Fahrzeugschein, der nationale Führerschein und eine, auch für den asiatischen Teil der Türkei, gültige grüne Versicherungskarte notwendig. Man sollte sich zusätzlich von der heimischen Versicherung bestätigen lassen, dass man auch im asiatischen Teil die volle Deckungssumme hat. Lt. Abkommen der in der grünen Versicherungskarte aufgeführten Partnerländer, wird nämlich nur die Mindestdeckungssumme des jeweilig bereisten Landes gewährt und die ist in der Türkei deutlich niedriger als bei uns.

An der Grenze wird für das Fahrzeug ein Triptik (temporäre Einfuhrgenehmigung) ausgestellt und dessen Nummer im Pass vermerkt. Alle verfügbaren Angaben auf dem Triptik sollte man pingelig kontrollieren. Bei falschen Angaben, Zahlendrehern usw. kommt es spätestens bei der Ausreise zu großen Problemen! Für die Ausstellung des Triptiks werden Gebührenmarken benötigt. Bei uns hatten diese einen aufgedruckten Wert in Höhe von 7 Mio. TL (ca. 1,81 €). Da man aber keine TL einführen darf, muss man in Euro bezahlen. Mir wurden im Hafen von Çeşme dafür 6,00 € und Ralf, bei der Einreise über Bulgarien, 9,00 € berechnet. So groß ist die Inflation in der Türkei auch wieder nicht, also kann man einen Beschiss beim Wechselkurs annehmen. Dieses Triptik muss bei Polizeikontrollen und bei der Ausreise wieder vorgelegt werden.

Die Ein-/Ausreisedauer ist abhängig vom Andrang an der Grenze und ob es ein vielfrequentierter Übergang ist oder ein verschlafener Posten in der Einöde. Mit 20 Minuten sollte man mindestens rechnen. Man muss aber auch mit einem "Schichtwechsel" rechnen. D. h., die vorherige Schicht der Grenzer/Zöllner macht Feierabend. Die neue Schicht beginnt zu diesem Zeitpunkt erst mit einer Einsatzbesprechung, die vermutlich mit ausreichenden Mengen an Tee/Kaffee/Zigaretten zelebriert wird. Die Zeiten des bulgarischen Schichtwechsels sind nach einer einfachen Stichprobe nicht mit den Zeiten des türkischen Schichtwechsels synchronisiert. Der Schichtwechsel alleine auf jeder Seite hat jeweils runde 20 min benötigt.
 

Auch wenn es eigentlich nicht notwendig ist, ein internationaler Führerschein kann bei Übersetzungsproblemen hilfreich sein.

Als besonders Wichtig erachte ich auch einen Auslandsschutzbrief und eine Auslandskrankenversicherung!

Straßenverkehr

Ein Nationalitätskennzeichen ist in der Türkei Pflicht, auch wenn man das blaue EU-Feld auf dem Nummernschild hat.

Motorräder dürfen in der Türkei außerhalb geschlossener Ortschaften max. 70 km/h fahren, Autos max. 90 km/h. Auf Autobahnen gilt max. 130 km/h für Motorräder und Autos.

Im ganzen Land werden Radarkontrollen durchgeführt. Die Kontrollen sind zahlreich, es gibt keinen Toleranzabzug und eine Diskussion ist entweder aus sprachtechnischen Gründen nicht möglich oder bringt eh nichts. Ich musste ca. 95 Euro Strafe bezahlen, weil ich auf einer 4-spurigen Landstraße 104 km/h gefahren bin. Kann oder will man nicht sofort bezahlen, wird das Vergehen in das Triptik eingetragen und spätestens bei der Ausreise wird an der Grenze dann kassiert ...

Vorsicht! Die Straßen sind auch bei trockenem Wetter schweineglatt, besonders in den Städten. Beim Bremsen und Anfahren, sowie in Kurven wirklich aufpassen!

Auch wenn die Straßen noch so gut aussehen, man sollte immer mit plötzlich auftauchenden tiefen Schlaglöchern rechnen. In den Ortschaften gibt es oft hohe Schwellen, damit die Fahrzeuge langsam fahren.

Das Fahren bei Dunkelheit vermeiden. Es gibt viele Tiere und unbeleuchtete Fahrzeuge auf der Straße. Auch tiefe Löcher und verlorene Ladung oder Fahrzeugteile sind nicht selten.

LKW und Busse sind die vermeintlichen Könige der Straße, dementsprechend aggressiv werden sie auch bewegt. Sie überholen teilweise auch auch bei Gegenverkehr, der Entgegenkommende mit "schwächerem" Fahrzeug muss halt sehen, wie er aus der Bahn kommt ...

Für Autos sind zwei Warndreiecke vorgeschrieben, die im Fall einer Panne / eines Unfalls vor und hinter dem Fahrzeug aufgestellt werden müssen.

Tankstellen, bleifreies Benzin

Obwohl wir nicht drauf angewiesen waren, haben wir immer und überall Bleifrei getankt. Das Tankstellennetz ist sehr gut ausgebaut und zu 99 % kann man überall mit Kreditkarte bezahlen. Der Preis lag (im Mai 2004) bei ca. 1,05 €/l mit 95 Oktan.

Örtliche Sicherheitskräfte und Polizeikontrollen

Der Umgang mit den örtlichen Sicherheitskräften wie Jandarma (eine Art Militärpolizei) und der Verkehrspolizei war immer problemlos. Ab und zu sind wir von der Jandarma sogar zum Tee in die Kaserne eingeladen worden, wo uns dann auch Frauen und Kinder vorgestellt wurden. Bis auf unser Knöllchen wegen zu schnellem Fahren, sind wir bei Polizeikontrollen meist durchgewunken worden. Ein oder zwei Mal mussten wir den Pass zeigen, aber als sie gesehen haben, dass wir Deutsche sind, wurden wir meist in ein kurzes privates Gespräch "verwickelt" und konnten dann sofort weiter.

Sicherheitlage in der Türkei

Wir fühlten uns überall im Land jederzeit sicher. Die Menschen waren uns immer wohlgesonnen und wir konnten uns vor Einladungen kaum retten. Einzige Ausnahme war der Ort Diyarbakir. Dort lag so eine komische Stimmung in der Luft, dass wir uns nicht so richtig wohl gefühlt haben, ich kann aber nicht richtig erklären warum. Es war auch der einzige Ort, wo man uns offensichtlich über den Tisch ziehen wollte (Hotel, Restaurant). Trotzdem haben wir dort auch einige sehr nette Leute getroffen.

Je weiter man nach Osten kam, desto mehr waren die Jandarma Stationen verbarrikadiert und mit S-Draht-Rollen umgeben. Meist waren auch Schützenpanzer oder auch richtige Panzer postiert. Ob einen so was eher beruhigen oder eher beunruhigen sollte, weiß ich auch nicht. Es gab aber, besonders in Kurdistan, eine offensichtliche Stimmung gegen Amerikaner, Engländer und Israelis. Einmal wurde uns auch offen gesagt, dass man diese Leute alle umbringen sollte. Aber die Deutschen seien gern gesehene Gäste und man warf uns Kusshände zu - irgendwie makaber ...

Hotels

Der Preis für die Zimmer war nicht von der Qualität des Zimmers abhängig, sondern vom Ort. Je mehr Auslandstouristen, desto teurer. Ausnahme Diyarbakır (Kurdistan) -> wenig Touristen, aber relativ teuer und eher schlecht. Die Zimmer waren meist klein und einfach, hatten aber fast immer ein eigenes Badezimmer und manchmal auch einen Fernseher. Bis auf Diyarbakır waren die Räumlichkeiten auch ausreichend sauber.

Preisangabe pro Nacht und Person. Oft, aber nicht immer inkl. Frühstück:
min: 8,30 €
max: 25,00 €
meist ca. 10,00 - 12,00 €

Camping

Campingplätze gab es auf unserer Route kaum und wenn, dann war es meist ein Stück Acker ohne nennenswerte sanitäre Anlagen. Wildcampen ist grundsätzlich möglich, in Anatolien gibt es aber fast nur Anbauflächen ohne richtige Möglichkeit sich "zu verstecken". In den Bergen und Wäldern der Westtürkei gibt es dafür umso bessere Gelegenheiten.

Ein super Platz im Osten wäre z. B. am Kratersee des Nemrut bei Tatvan am Vansee gewesen (nicht verwechseln mit dem Nemrut Dağı beim Atatürk Stausee). Bei uns war es leider noch sehr kühl (schneebedeckte Hänge) und überall waren regenschwangere Wolken. Da sind wir lieber in ein kleines Hotel in Tatvan.

Mobiltelefon

Wir hatten in der gesamten Türkei guten Empfang mit D2. Nur ganz selten, in Bergregionen war der Empfang mal schlecht. Im nächsten Tal war er aber meist wieder voll da.

 

Wichtige Links

 

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